PREISE
Auf dem FILMFEST HAMBURG wurden in diesem Jahr wieder zahlreiche Preise vergeben. Ausgezeichnet wurden Produzent*innen, Regisseur·*innen, deutsche Verleihfirmen und der filmische Nachwuchs und Persönlichkeiten, die sich um die Film- und Fernsehbranche verdient gemacht haben (Douglas Sirk Preis). Das Publikum hat über den besten Film der diesjährigen Festivalausgabe entschieden.
HAMBURGER PRODUZENTENPREIS FÜR INTERNATIONALE KINO-KOPRODUKTIONEN
Der Hamburger Produzentenpreis für Internationale Kino-Koproduktionen ist mit 25.000 Euro dotiert, die von der Behörde für Kultur und Medien der Freien und Hansestadt Hamburg zur Verfügung gestellt und an die/den deutsche/n Koproduzent·in vergeben werden.
Preisträger 2023
Fabian Driehorst (Fabian&Fred) für Sultana’s Dream (Regie: Isabel Herguera)
Jurybegründung
»Am Anfang kann die junge Frau nicht träumen. Sie findet ein Buch und begibt sich auf eine Reise. Ein poetischer Traum, in den man eintaucht und bis zum Ende nicht losgelassen wird. Eine visuelle Kraft, mit der man mitgerissen wird. Ein poetischer Bilderrausch. Ein Kunstwerk. Aktuell. Modern. Das Buch »Sultana´s Dream« vom Lady Land wird immer noch geträumt. Das Buch »Sultana´s Dream« hat die Regisseurin Isabel Herguera 2012 durch Zufall in einer Galerie entdeckt, und es hat Besitz von ihr ergriffen. Der Ursprung jedes Bildes ist handgemacht. Eine humanistische Entscheidung. Isabel Herguera hält sich an filmische Regeln und sprengt sie zugleich. Ein besonderes Erlebnis. Mehr als ein Film.«
Bisherige Preisträger*innen
2022 Victim Deutsche Koproduzent*innen: Michael Reuter, Saar Yogev, Naomie Levari (Electric Sheep); Holy Spider Deutscher Koproduzent: Sol Bondy (One Two Films)
2021 Lingui Deutsche Koproduzentin Melanie Andernach (Made in Germany Filmproduktion) / Kino-Grading: pilifilms, Paris
- 2019 You Will Die at Twenty Deutscher Koproduzent: Michael Henrichs (Die Gesellschaft DGS) / Kino-Grading: Andolfi, Paris
2018 Sibel Deutscher Koproduzent: Michael Eckelt (Riva Film, Hamburg) / Kino-Grading: Les Films du Tambour, Paris
2017 Arrythmia Deutscher Koproduzent: Eva Blondiau (Color of May, Berlin/Hamburg) / Kino-Grading: Mars Media Entertainment, Moskau
2016 Scarred Hearts Deutscher Koproduzent: Janine Jackowski, Jonas Dornbach, Maren Ade (Komplizen Film, Berlin) / Kino-Grading: Hi Film Productions, Bukarest
2015 One Floor Below Deutscher Koproduzent: Christine Haupt, Alexander Ris (Neue Mediopolis Filmproduktion, Leipzig) / Kino-Grading: Multi Media Est, Bukarest
2014 Welcome to Karastan Deutscher Koproduzent: Daniel Zuta (Brandstorm Entertainment, Frankfurt a.M.) / Kino-Grading: 20 Stept Production, Tiflis
HAMBURGER PRODUZENTENPREIS FÜR DEUTSCHE KINOPRODUKTIONEN
- Der Hamburger Produzentenpreis für Deutsche Kinoproduktionen wird seit 2018 in der Sektion GROSSE FREIHEIT vergeben. Der/die Produzent*in des Gewinnerfilms erhält 25.000 Euro. Das Preisgeld wird von der Behörde für Kultur und Medien zur Verfügung gestellt.
Preisträgerin 2023
Katharina Huber (Ackerfilm) für Ein schöner Ort (Regie: Katharina Huber)
Jurybegründung
»Ein schöner Ort ist ein Film, der von uns verlangt, sich auf eine ganz eigene Realität einzulassen.Wir schauen Figuren zu, die sich in einer geheimnisvollen Welt zurechtfinden müssen, in der die uns bekannten Gewissheiten aufgelöst sind.Mit einem sicheren Gespür für Besetzung, Bildsprache, Musik und Dialoge läuft der Countdown zum Start einer ominösen Rakete. Während die einen von der Kolonisierung neuer Galaxien fantasieren, fragen sich die anderen, was an Menschlichkeit bleibt, während zwischen ihnen die Gewalt zunimmt. Je länger wir die Figuren in der Frage ‚Gehen oder Bleiben‘ begleiten, wird deutlich: die Erde ist ein schöner Ort.«
Bisherige Preisträger*innen
2022 Aus meiner Haut Produzenten: Tobias Walker, Worm (Walker + Worm Film)
2021 Niemand ist bei den Kälbern Produzent·innen: Jonas Weydemann, Jakob Weydemann (Weydemann Bros., Hamburg)
- 2019 Pelikanblut Produzentin: Verena Gräfe-Höft (Junafilm)
- 2018 Das schönste Paar Produzent*innen: Jamila Wenske und Sol Bondy (One Two Films, Berlin )
HAMBURGER PRODUZENTENPREIS FÜR DEUTSCHE FERNSEHPRODUKTIONEN
Der Hamburger Produzentenpreis für Deutsche Fernsehproduktionen wird in der TV-Sektion TELEVISIONEN vergeben. Der/die Produzent*in des Gewinnerfilms erhält 25.000 Euro. Das Preisgeld wird seit 2014 von der VFF, Verwertungsgesellschaft der Film- und Fernsehproduzenten gestiftet. Zusätzlich wird seit 2021 ein Sonderpreis für serielle Formate vergeben. Das Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro wird ebenfalls von der VFF zur Verfügung gestellt.
Preisträger 2022
TV FILM
Jakob Claussen, Uli Putz (Claussen + Putz) für Sörensen fängt Feuer (Regie: Bjarne Mädel)
Jurybegründung:
»Sörensen fängt Feuer ist ein mutiger Genremix, der das Krimigenre mit komödiantischen Elementen verbindet. Der Film nimmt ein ernstes Thema wie Missbrauch mit einzigartigem Sprachwitz auf und mischt es mit düsteren Akzenten. Fein ausgearbeitete Charaktere und eine subtil angedeutete Liebesgeschichte werden durch eine beeindruckende Bildsprache und ungewöhnliche Bildkomposition gestützt. Uns als Jury hat das punktgenaue Timing, das die perfekt inszenierten komischen Momente in dieser doch finsteren Welt herausstellt, besonders beeindruckt.«
Lobende Erwähung
Kerstin Ramcke, Katinka Seidt, Wilfried Hauke (Nordfilm, Kiel) für Die Flut – Tod am Deich (Regie: Andreas Prochaska)
Jurybegründung:
»Die Flut – Tod am Deich von Andreas Prochaska verdient definitiv eine lobende Erwähnung, statt »Tod am Deich« aber auch einen besseren Titel. Dieser Film lässt mit seiner stimmigen und dicht erzählten Handlung, einem besonderen Ensemble und äußerst kraftvollen Bildern einen fesselnden Sog entstehen, dem man sich nicht entziehen kann.«
Bisherige Preisträger*innen
2022 Das Wunder von Kapstadt Produzent: Christian Popp (Producers at Work Film)
2021 Schlaflos in Portugal Produzent: Jürgen Schuster (Fandango Film, Köln)
- 2019 Das Freiwillige Jahr Produzent: Ingmar Trost (Sutor Kolonko)
- 2018 Aufbruch in die Freiheit Produzentin: Heike Wiehle-Timm (Relevant Film GmbH Hamburg)
- 2017 Meine fremde Freundin Regie: Stefan Krohmer. Produzenten: Hubertus Meyer-Burckhardt und Christoph Bicker (Polyphon Film- und Fernsehgesellschaft Hamburg)
- 2016 Apropos Glück Regie: Ulrike Grote. Produzentin: Heike Wiehle-Timm (Relevant Film GmbH Hamburg)
- 2015 Frauen Regie: Jan Ruzicka. Produzentin: Brit Possardt (Calypso Entertainment GmbH)
- 2014 Polizeiruf 110: Familiensache Regie: Eoin Moore. Produzentin: Iris Kiefer (filmpool fiction)
- 2013 Der TV-Produzenten-Preis wurde nicht vergeben.
- 2012 Mörderische Jagd Regie: Markus Imboden. Produzentin: Claudia Schröder (Aspekt Telefilm-Produktion GmbH)
- 2011 Tödlicher Rausch Regie: Johannes Fabrick. Produzent: Ulrich Aselmann (d.i.e. film GmbH)
- 2010 Etwas Besseres als den Tod Regie: Nicole Weegmann. Produzenten: Ralph Schwingel und Stefan Schubert (Wüste Film)
- 2009 Mörder auf Amrum Regie: Markus Imboden. Produzentin: Claudia Schröder (Bremedia Filmproduktion GmbH)
- 2008 Machen wir’s auf Finnisch Regie: Marco Petry. Produzentin: Astrid Kahmke (Bavaria Fernsehproduktion)
- 2007 Kuckuckszeit Regie: Johannes Fabrick. Produzentin: Babette Schröder (magnolia Filmproduktion)
- 2006 Ich wollte nicht töten Regie: Dagmar Hirtz (2006). Produzent*innen: Gloria Burkert und Andreas Bareiss (BurkertBareiss)
SERIELLE FORMATE
Katrin Haase, Oliver Arnold (U5 Filmproduktion) für Füxe (Regie: David Clay Diaz, Susan Gordanshekan)
Jurybegründung
»Der Serie Füxe gelingt es, komplexe Themen wie gesellschaftliche Teilhabe und Klassismus zu behandeln, ohne in Klischees oder Vereinfachungen zu verfallen. Die eindrucksvolle Darstellung des Milieus der Corps und die nuancierte Inszenierung tragen dazu bei, dass die Serie einen tiefgreifenden Eindruck hinterlässt. Die Füxe entführt die Jury in eine völlig neue und bisher unbekannte Welt, die bei uns die Sehnsucht nach mehr weckt.«
Bisherige Preisträger*innen Sonderpreis für serielle Formate
2022 Reeperbahn Spezialeinheit FD 65 Produzent: Christian Beetz (gebrüder beetz filmproduktion)
2021 Warten auf’n Bus Produzenten: Ulf Israel, Reik Möller (Senator Film, Berlin)
DER POLITISCHE FILM DER FRIEDRICH-EBERT-STIFTUNG
Die Friedrich-Ebert-Stiftung zeichnet seit 2013 gesellschaftlich engagiertes Kino aus. Dokumentar- und Spielfilme in der Sektion VETO! konkurrieren um das Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro. Prämiert wird die beste Regiearbeit.
Preisträger 2023
Im Rückspiegel, Regie: Maciek Hamela
Jurybegründung
»Alle Nominierten sind aus der Sicht der Jury preiswürdig. Die Filme der Sektion sind extrem unterschiedlich, mal formal streng, mal wild ausufernd, Dokumentar- und Spielfilme, aktuell und historisch, mal todernst, mal komisch. Es geht um Überwachung und Unterdrückung, um Ausbeutung und Antifeminismus, aber auch um Auflehnung, Solidarität und Widerstand. Ein Film ragte aus der Auswahl dennoch heraus. Er ist unter schwierigsten Bedingungen gedreht, mit einer einzigen Kamera, in einem einzigen, engen Raum. Ab und zu geht der Blick durchs Fenster nach draußen und zeigt Bilder, die wir alle so ähnlich schon im Fernsehen gesehen haben, Bilder der Zerstörung. Jetzt aber sehen wir sie aus der Perspektive derer, deren Welt gerade aus den Fugen geraten ist. Wir sehen in ihre Gesichter und hören, was sie sagen, oft erstaunlich ungerührt wirkend, manchmal offenkundig traumatisiert, immer knapp, immer bewegend. Obwohl die Kamera ihnen direkt ins Gesicht blickt, wie im Rückspiegel, wirkt sie niemals voyeuristisch. Knapp und präzise erzählen die Menschen Ausschnitte ihrer Geschichten, dicht, wie es ein Drehbuch kaum könnte. Oft kippen sie vom scheinbar Banalen unerwartet ins Grauenvolle. In nur 84 Minuten lernt das Publikum Dutzende Menschen kennen: Frauen, Männer, Kinder, Alte, Einheimische und Zugezogene. In dem Auto, in dem der ganze Film spielt, vereint sie das gleiche Schicksal: Sie sind auf der Flucht. Ein Mann berichtet von seiner Foltererfahrung, ein kleines Mädchen ist verstummt, ein anderes hilft ihm, die Sprache wiederzufinden, eine Familie lässt den Vater zurück, ein Junge vermisst seine Großmutter, eine lebensbedrohlich verletzte Frau erzählt von ihren Zukunftsplänen, eine Bäuerin erinnert sich voller Wehmut an ihre allesfressende Kuh.
Der Mann am Steuer des Autos ist auch der Regisseur des Films, mal stellt er behutsame Fragen, mal muss er plötzlich die Richtung ändern, weil im Dunkeln Minen auf der Straße liegen, oder weil eine Brücke nicht mehr existiert. Das Genre des Antikriegsfilms wird dominiert von Filmen, in denen Männer Krieg führen. Dieser Film ist ein echter Antikriegsfilm, weil er vollständig aus dem Blickwinkel der Opfer erzählt ist. Der Film ist ein Fanal gegen die Gewöhnung, er macht jene sichtbar, deren Leben dieser Krieg gegen die Ukraine unmittelbar erschüttert. So erzählen die Menschen in diesem Werk stellvertretend und universell von Krieg und Flucht, überall. Dieser große Film hat ein großes Publikum verdient.«
Bisherige Preisträger*innen
2022 How To Blow Up A Pipeline, Regie: Daniel Goldhaber
2021 La Civil Regie: Teodora Ana Mihai
- 2019 Bewegungen eines nahen Berges Regie: Sebastian Brameshuber
- 2018: On Her Shoulders Regie: Alexandria Bombach
- 2017: The Wait Regie: Emil Langballe, Andrea Storm Henriksen
- 2016: Tadmor Regie: Monika Borgmann, Lokman Slim
- 2015: Every Face has a Name Regie: Magnus Gertten
- 2014: Children 404 Regie: Pavel Loparev
- 2013: Fire in the Blood Regie: Dylan Mohan Gray ex aequo Manuscripts Don’t Burn Regie: Mohammad Rasoulof
ARTHOUSE CINEMA AWARD
Der Arthouse Cinema Award des internationalen Verbands der Filmkunsttheater C.I.C.A.E. wird von der MOIN Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein mit 5.000 Euro für PR-Maßnahmen des deutschen Verleihs begleitet. Nominiert sind Filme, die von einem Verleih in die deutschen Kinos gebracht werden.
Preisträgerin 2023
How To Have Sex Regie: Molly Manning Walker, Verleih: capelight pictures
Jurybegründung
»Wir haben uns für den Film entschieden, der uns mit seiner lebendigen, gewalttätigen, chaotischen und emotionalen Geschichte über die Flucht aus der Realität – und sei es nur für ein paar sonnenverwöhnte Tage – überwältigt hat. Er greift ein dringendes und aktuelles Thema auf, das nicht nur junge Menschen betrifft, sondern die gesamte Gesellschaft. Gefüllt mit Zweifeln, Verrat und aufrichtiger Freundschaft hilft er uns zu verstehen, dass wir nur an den Dingen festhalten können, die unserem Herzen am nächsten sind.«
Bisherige Preisträger*innen
2022 Close Regie: Lukas Dhont, Verleih: Pandora Film
2021 Wo in Paris die Sonne aufgeht Regie: Jacques Audiard, Verleih: Neue Visionen
- 2019 Porträt einer jungen Frau in Flammen Regie: Céline Sciamma. Verleih: Alamode Film
- 2018 Gegen den Strom Regie: Benedikt Erlingsson. Verleih: Pandora
- 2017 The Rider Regie: Chloé Zhao. Verleih: Weltkino
- 2016 Einfach das Ende der Welt Regie: Xavier Dolan. Verleih: Weltkino
- 2015 Mustang Regie: Deniz Gamze Ergüven. Verleih: Weltkino
- 2014 Get – Der Prozess der Viviane Amsalem Regie: Ronit und Shlomi Elkabetz. Verleih: Salzgeber
- 2013 Venus im Pelz Regie: Roman Polański. Verleih: Prokino
- 2012 Laurence Anyways Regie: Xavier Dolan. Verleih: NFP
- 2011 Monsieur Lazhar Regie: Philippe Falardeau. Verleih: Arsenal
- 2010 Nowhere Boy Regie: Sam Taylor-Wood. Verleih: Senator
- 2009 Soul Kitchen Regie: Fatih Akin. Verleih: Pandora
- 2008 35 Rum Regie: Claire Denis. Verleih: Pandora
NDR NACHWUCHSPREIS
Mit dem NDR Nachwuchspreis werden Regisseur*innen ausgezeichnet, die ihr Langfilmdebüt oder ihre zweite Regiearbeit zeigen. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert und wird vom Norddeutschen Rundfunk zur Verfügung gestellt.
Preisträgerin 2023
Shayda, Regie: Noora Niasari
Jurybegründung
»Ein Film, der mit präziser und sicherer Hand durch eine persönliche Geschichte Allgemeines deutlich macht. Shayda besticht mit einer rhythmischen, geerdeten Dramaturgie. Die Bildsprache naht einer Erinnerung, die trotz der Schwere des Narrativs von menschlicher Wärme getragen wird. Shayda kommuniziert eine ehrliche Wertschätzung und vor allem: Hoffnung.«
Bisherige Preisträger*innen
2022 Dalva, Regie: Emmanuelle Nicot
2021 Hive Regie: Blerta Basholli
- 2019 Ein Sohn Regie: Mehdi M. Barsaoui
2018 Little Tickles Regie: Andréa Bescond, Eric Métayer - 2017 Beach Rats Regie: Eliza Hittman
- 2016 Cold of Kalandar Regie: Mustafa Kara.
- 2015 Keeper Regie: Guillaume Senez
- 2014 Mary is Happy, Mary is Happy Regie: Nawapol Thamrongrattanarit
- 2013 Short Term 12 Regie: Destin Cretton
- 2012 Germania Regie: Maximiliano Schonfeld
- 2011 Avé Regie: Konstantin Bojanov
- 2010 Shrouds Regie: Shalom Hager
- 2009 Before my Eyes Regie: Miraz Bezar
- 2008 Johnny Mad Dog Regie: Jean-Stéphane Sauvaire
PREIS DER FILMKRITIK
Filmkritiker·innen und Kulturredakteur·innen von deutschen Tageszeitungen, Radiosendern und Onlinemedien vergeben den Preis an einen Film aus dem Programm, der sich durch eine originelle Sichtweise auszeichnet. Der Preis ist undotiert und wird in Kooperation mit dem Verband der deutschen Filmkritik vergeben.
Preiträger 2023
Do Not Expect Too Much Of the Ende of The World Regie: Radu Jude
Jurybegründung
»Ein origineller Film, der aus der Gegenwart die Gegenwart kritisiert. Im Mittelpunkt steht eine Produktionsfahrerin, die am Rande der Erschöpfung über die Straßen Rumäniens brettert. Diese Geschichte wird unter anderem verschränkt mit einem Spielfilm über eine Taxifahrerin im Bukarest von 1981, satirischem Social Media-Material und Auftritten von Uwe Boll als Uwe Boll und Nina Hoss als österreichischer Produzentin, die nichts über ihre westliche Arroganz weiß. 163 Minuten Spektakel, klug montiert, leichtfüßig und voller bösartigem Witz«
Die Jury spricht außerdem eine Lobende Erwähnung für Der Fall Goldman von Cédric Kahn aus. »Ein Gerichtsdrama, das einerseits mit großer Präzision der Genrelogik folgt und andererseits den Blick öffnet für jüdische Geschichte und rassistische Polizeigewalt.«
Bisherige Preisträger*innen
2022 R.M.N. Regie: Cristian Mungiu; Lobende Erwähnung: Dirty, Diffcult, Dangerous Regie: Wissam Charaf
2021 Vortex Regie: Gaspar Noé
- 2019 Leben im Fuchun Gebirge Regie: Gu Xiaogang
- 2018 Unsere Kämpfe Regie: Guillaume Senez; Lobende Erwähnung: Geula Regie: Boaz Yehonatan Yacov, Joseph Madmony
- 2017 Florida Project Regie: Sean Baker
- 2016 Graduation Regie: Cristian Mungiu
- 2015 Neon Bull Regie: Gabriel Mascaro
- 2014 Hope Regie: Boris Lojkine
- 2013 Metro Manila Regie: Sean Ellis
- 2012 Lore Regie: Cate Shortland
- 2011 Take Shelter Regie: Jeff Nichols
- 2010 Pulsar Regie: Alex Stockmann
- 2009 Cold Souls Regie: Sophie Barthes
- 2008 Frozen River Regie: Courtney Hunt
- 2007 Control Regie: Anton Corbijn
- 2005 Iron Island Regie: Mohammad Rasoulof
- 2004 Brothers Regie: Susanne Bier
FILMFEST HAMBURG PUBLIKUMSPREIS
Das Publikum entscheidet online via QR-Code über den besten Film des Festivals. Ausnahmen sind die Filme der TV-Sektion und des MICHEL-Filmfests sowie der Eröffnung- und Abschlussfilm. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis wird erstmals von der Hapag-Lloyd Stiftung zur Verfügung gestellt.
Preisträger 2023
Heaven Can Wait – Wir leben jetzt Regie: Sven Halfar
Bisherige Preisträger*innen
2022 Amerikatsi Regie: Michael Goorjian
2021 Little Palestine, Diary of a Siege Regie: Abdallah Al-Khatib
- 2020 Gunda Regie: Victor Kossakovsky
- 2019 Psychobitch Regie: Martin Lund
2018 Solsidan (Schweden) Regie: Felix Herngren, Måns Herngren - 2017 For Your Own Good (Spanien), Regie: Carlos Therón
- 2016 The Day Will Come (Dänemark), Regie: Jesper W. Nielsen
- 2015 Nice People (Schweden), Regie: Karin af Klintberg und Anders Helgeson
- 2014 Hallåhallå (Schweden), Regie: Maria Blom
- 2013 Große Jungs – Forever Young (Frankreich), Regie: Anthony Marciano
- 2012 This Life (Dänemark), Regie: Anne-Grethe Bjarup Riis
- 2011 King of Devil’s Island (Norwegen), Regie: Marius Holst
- 2010 Oldboys (Dänemark), Regie: Nikolaj Steen
- 2009 Triff die Elisabeths! (Frankreich), Regie: Lucien Jean-Baptiste
- 2008 Willkommen bei den Sch’tis (Frankreich), Regie: Dany Boon
- 2005 Adams Äpfel (Dänemark), Regie: Anders Thomas Jensen
- 2004 Dog Nail Clipper (Finnland), Regie: Markku Pölönen
MAJA
Erstmals wird in diesem Jahr die MAJA vergeben. Der mit 10.000 Euro dotierte wird vom Hamburger Kinobetreiber Hans-Peter Jansen gestiftet. Eine Kinder- und Jugendjury wählt unter allen Wettbewerbsfilmen des MICHEL-Programms ihren Favoriten.
Preisträger MAJA 2023
Mein Totemtier & ich, Regie: Sander Burger
»Die Hauptperson Ama ist ein tapferes Mädchen, das plötzlich auf sich alleine gestellt ist und trotzdem nicht aufgibt und über ihre Grenzen hinaus wächst. Wir fanden an dem Film schön, dass er darüber erzählt, dass ein Pass nicht erzählt, wer man ist. Wir finden es wichtig, dass Menschen mit Migrationshintergrund und POCs sich wieder erkennen können. Er hat viele wichtige Messages: Egal wo du herkommst oder woran du glaubst, du bist wichtig und einzigartig. Die Geschichte erzählt von Kindern, die über ihr eigenes Leben bestimmen wollen und sich für ihre Rechte einsetzen. Der Film erzählt auch von einer großen Freundschaft: Denn wenn man zusammenhält, kann man auch sehr viel mehr erreichen. Der Film bringt zum Nachdenken und jeder Mensch kann aus dem Film etwas lernen!«
Unseren Ehrenpreis der Herzen bekommt Georgie. Wir wollen ihn ganz besonders hervorheben, weil die Geschichte uns sehr berührt hat und der Film ganz besonders gedreht wurde.
Bisherige Preisträger*innen
2022 Geheimnisvolle Sommer, Regie: Christophe Barratier
2021 Ich, Gorilla und der Affenstern Regie: Linda Hambäck
- 2019 Psychobitch Regie: Martin Lund
- 2018 Supa Modo Regie: Likarion Wainaina
- 2017 1:54 Regie: Yan England
- 2016 Fannys Reise Regie: Lola Doillon
- 2015 Kleine Gangster Regie: Arne Toonen
- 2014 Die geheime Mission Regie: Martin Miehe-Renard
- 2013 Felix Regie: Roberta Durrant
- 2012 Bitte bleib! Regie: Lourens Blok
- 2011 Ewiges Leben Regie: Gustavo Ron
- 2010 Spork Regie: J.B. Ghuman Jr.
- 2009 Leuchtende Sterne Regie: Lisa Siewe
- 2008 Hey Hey, hier Esther Blueburger Regie: Cathy Randall
- 2007 Rot wie der Himmel Regie: Cristiano Bortone
- 2006 Don Regie: Arend Steenbergen
- 2005 Der Schatz der weißen Falken Regie: Christian Zübert
- 2004 Station 4 Regie: Antonio Mercero
- 2003 Das geheimnisvolle Fräulein C. Regie: Richard Ciupka
SCYTHIAN DEER NATIONALER WETTBERWERB
Das Molodist Kyiv International Film Festival richtet im Rahmen von FILMFEST HAMBURG seinen nationalen Wettbewerb mit nominierten ukrainischen Langfilmen aus. Ausgezeichnet wird der beste Langfilm (2.000 USD & Scythian Deer Statuette) des Programms.
Preisträger 2023
How is Katia?, Regie: Christina Tynkevych
Jurybegründung:
»Die Regisseurin nimmt uns mit auf eine Reise, die weh tut. Sehr konsequent und mutig. In einem Tempo, dem wir folgen können. Ruhig lässt der Regisseur die Figuren ohne Druck den Raum ausfüllen. Alle Abteilungen sind zu einer starken Vision verbunden. Technisch und dramaturgisch kann man nicht anders, als mit der Hauptfigur mitzufühlen, die versucht, die größten Konflikte zu lösen, die eine Mutter haben kann. Angesiedelt in der aktuellen ukrainischen Gesellschaft mit all ihrer Ambivalenz, bleibt die Spannung bis zum Schluss erhalten. Wir wollen die Hoffnung nicht verlieren, da die Figur die Verantwortung übernimmt, zu reflektieren und zu handeln.«
Lobende Erwähnungenen
Louxembourg, Luxembourg, Regie: Antonio Lukich
Jurybegründung:
»Unsere besondere Erwähnung geht an Luxembourg, Luxembourg, ein Film, der unsere Herzen berührt, uns zum Lachen bringt und uns den ganzen Film über mit originellen Ideen überrascht. Und nicht nur das. Die beiden Brüder und alle anderen Charaktere in diesem Film haben uns mit ihrem brillanten Schauspiel und ihren Dialogen beeindruckt, ohne dabei jemals in ein plattes Klischee zu verfallen. Das passiert oft, besonders im Komödiengenre. Aber nicht in diesem Film. Antonio Lukich zusammen mit Amil & Ramil Nasirov und Lyudmyla Sachenko: Ihr seid ein Dreamteam des Komödienfilmschaffens. Herzlichen Glückwunsch zu einem so wunderbaren Film.«
Rock.Paper.Grenade, Regie: Iryna Tsilyk
Jurybegründung
»We would like to mention the great artistic spirit of , Vladislav Baliukin Rock. Paper. Grenade who enlightened this poetical tradegy and made the story of a boy and an old broken man so touching.«
Bisherige Preisträger*innen
2022 Stop-Zemlia, Regie Kateryna Gornostai; Lobende Erwähnung: Pamfir, Regie: Dmytro Sukholytkiy-Sobchuk (Langfilm)
2022 Leopolis Night, Regie: Nikon Romanchenko; Lobende Erwähnung: Dima, Dmitry, Dmytro Glory to the Heroes, Regie: Clemens Poole (Kurzfilm)
Albert Wiederspiel Preis
Anlässlich der letzten von Albert Wiederspiel verantworteten Festivalausgabe vergibt die Hapag-Lloyd Stiftung ab 2023 den mit 10.000 Euro dotierten Albert Wiederspiel-Preis für internationale Filmregie.
Mit der Auslobung und der Benennung des Preises möchte die Stiftung »einen engagierten Festivalmacher und Filmenthusiasten ehren«. Besonders hervorzuheben sei in diesem Zusammenhang der politische Anspruch des Filmfest Hamburg sowie Albert Wiederspiels persönliches Engagement und Wirken als Vermittler zwischen den Kulturen und Welten. (Michael Behrendt, Vorstandsvorsitzender der Hapag-Lloyd)
Preisträger 2023
Farhad Delaram (Achilles)