PREISE
Auf dem FILMFEST HAMBURG wurden in diesem Jahr wieder zahlreiche Preise vergeben. Ausgezeichnet wurden Produzent*innen, Regisseur·*innen, deutsche Verleihfirmen und der filmische Nachwuchs und Persönlichkeiten, die sich um die Film- und Fernsehbranche verdient gemacht haben (Douglas Sirk Preis). Das Publikum hat über den besten Film der diesjährigen Festivalausgabe entschieden.
HAMBURGER PRODUktionspREIS
FÜR INTERNATIONALE KINO-KOPRODUKTIONEN
Der Hamburger Produktionspreis für Internationale Kino-Koproduktionen ist mit 25.000 Euro dotiert, die von der Behörde für Kultur und Medien der Freien und Hansestadt Hamburg zur Verfügung gestellt und an die/den deutsche/n Koproduzent·in vergeben werden.
Preisträger 2024
Dorothe Beinemeier (Red Balloon Film, Hamburg) für Happy Holidays (Regie: Scandar Copti)
Jurybegründung
»Der Gewinnerfilm erzählt mit einer klugen Dramaturgie auf sehr sensible und präzise Weise den über viele Generationen währenden Palästina- Israel Konflikt. Dabei benötigt er nur den Zeitraum von zwei Feiertagen, zwei Familien und vier Perspektiven. Er entlarvt eine patriarchale, militarisierte Gesellschaft, in der Frauen die Entscheidungsmacht über ihren Körper genommen wird. Dabei begegnet der Film all seinen Figuren mit großer Empathie und gewährt uns Einblicke in eine Welt, in der alle gefangen sind. Die Intensität und Glaubhaftigkeit der Laiendarstellerinnen tragen dazu bei, dass der Film zu keinem Zeitpunkt seine Erzählung, Figuren und Haltung verliert.«
Bisherige Preisträger*innen
2023 Sultana’s Dream Deutscher Koproduzent: Fabian Driehorst
2022 Victim Deutsche Koproduzent*innen: Michael Reuter, Saar Yogev, Naomie Levari (Electric Sheep); Holy Spider Deutscher Koproduzent: Sol Bondy (One Two Films)
2021 Lingui Deutsche Koproduzentin Melanie Andernach (Made in Germany Filmproduktion) / Kino-Grading: pilifilms, Paris
- 2019 You Will Die at Twenty Deutscher Koproduzent: Michael Henrichs (Die Gesellschaft DGS) / Kino-Grading: Andolfi, Paris
2018 Sibel Deutscher Koproduzent: Michael Eckelt (Riva Film, Hamburg) / Kino-Grading: Les Films du Tambour, Paris
2017 Arrythmia Deutscher Koproduzent: Eva Blondiau (Color of May, Berlin/Hamburg) / Kino-Grading: Mars Media Entertainment, Moskau
2016 Scarred Hearts Deutscher Koproduzent: Janine Jackowski, Jonas Dornbach, Maren Ade (Komplizen Film, Berlin) / Kino-Grading: Hi Film Productions, Bukarest
- 2018 Sibel Deutscher Koproduzent: Michael Eckelt (Riva Film, Hamburg) / Kino-Grading: Les Films du Tambour, Paris
2017 Arrythmia Deutscher Koproduzent: Eva Blondiau (Color of May, Berlin/Hamburg) / Kino-Grading: Mars Media Entertainment, Moskau
2016 Scarred Hearts Deutscher Koproduzent: Janine Jackowski, Jonas Dornbach, Maren Ade (Komplizen Film, Berlin) / Kino-Grading: Hi Film Productions, Bukarest - 2015 One Floor Below Deutscher Koproduzent: Christine Haupt, Alexander Ris (Neue Mediopolis Filmproduktion, Leipzig) / Kino-Grading: Multi Media Est, Bukarest
2014 Welcome to Karastan Deutscher Koproduzent: Daniel Zuta (Brandstorm Entertainment, Frankfurt a.M.) / Kino-Grading: 20 Stept Production, Tiflis
HAMBURGER PRODUZENTENPREIS FÜR DEUTSCHE KINOPRODUKTIONEN
- Der Hamburger Produzentenpreis für Deutsche Kinoproduktionen wird seit 2018 in der Sektion GROSSE FREIHEIT vergeben. Der/die Produzent*in des Gewinnerfilms erhält 25.000 Euro. Das Preisgeld wird von der Behörde für Kultur und Medien zur Verfügung gestellt.
Preisträger*innen 2024
Dietmar Güntsche, Martin Rohé und Svenja Vanhoefer (Neue Bioskop Film) für Vena (Regie: Chiara Fleischhacker)
Jurybegründung
»Der Produktionspreis für deutsche Kinoproduktionen geht an Vena. Dieser Film ist das beeindruckende Debüt der Nachwuchsregisseurin Chiara Fleischhacker, der ein großer Wurf gelungen ist. Hervorheben möchten wir die Leistung der Produzenten, die das Talent der jungen Regisseurin früh erkannt und ihr während der gesamten Produktion den Rücken freigehalten haben.
Besonders bei einer Debütproduktion spielen die studentischen Producerinnen eine zentrale Rolle. Wir möchten die beiden ausgezeichneten Produzenten daher ausdrücklich ermutigen, diese genau wie die Regisseurin am Preisgeld zu beteiligen – eine Anerkennung für den gemeinschaftlichen Erfolg. Vena ist eine präzise Milieustudie, die mit einer gewaltigen Kraft in Bild, Ton und Musik ihr Publikum mitreißt. Der Film blickt dorthin, wo es in unserer Gesellschaft schmerzt, und entfaltet dabei eine emotionale Intensität, die lange nachhallt. Die großartige Hauptdarstellerin Emma Nova und die Regisseurin erschaffen gemeinsam eine sehr gut recherchierte und zutiefst ambivalente Figur, die sich mit brachialer Wucht in die Herzen der Zuschauer:innen kämpft – eine beeindruckende Leistung, die uns tief bewegt hat. Wir gratulieren der Regisseurin, den Produzenten und dem gesamten Team zu diesem außergewöhnlichen Film und zur verdienten Auszeichnung! Die lobende Erwähnung geht an den Film Blindgänger von Kerstin Polte produziert von Tamtam Film. Der mutige und originelle Episodenfilm hat uns beeindruckt. Andrea und Dirk Decker aus Hamburg Film haben mit ihrer epischen Erzählung um eine Bombenentschärfung gezeigt, dass große Geschichten auch mit begrenztem Budget erzählt werden können – und das mit einer bildgewaltigen Inszenierung und einem eindrucksvollen Ensemble. Man sieht den Film das Herzblut an, dass alle Beteiligten investiert haben.
Wir gratulieren zu diesem außergewöhnlichen Film und zur verdienten lobenden Erwähnung!«
Bisherige Preisträger*innen
2023 Ein schöner Ort Produzentin: Katharina Huber (Ackerfilm)
2022 Aus meiner Haut Produzenten: Tobias Walker, Worm (Walker + Worm Film)
2021 Niemand ist bei den Kälbern Produzent·innen: Jonas Weydemann, Jakob Weydemann (Weydemann Bros., Hamburg)
- 2019 Pelikanblut Produzentin: Verena Gräfe-Höft (Junafilm)
- 2018 Das schönste Paar Produzent*innen: Jamila Wenske und Sol Bondy (One Two Films, Berlin )
HAMBURGER PRODUKTionsPREIS FÜR DEUTSCHE FERNSEHPRODUKTIONEN
Der Hamburger Produzentenpreis für Deutsche Fernsehproduktionen wird in der TV-Sektion TELEVISIONEN vergeben. Der/die Produzent*in des Gewinnerfilms erhält 25.000 Euro. Das Preisgeld wird seit 2014 von der VFF, Verwertungsgesellschaft der Film- und Fernsehproduzenten gestiftet. Zusätzlich wird seit 2021 ein Sonderpreis für serielle Formate vergeben. Das Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro wird ebenfalls von der VFF zur Verfügung gestellt.
Preisträger*innen 2024
TV FILM
Bernd von Fehrn, René Jamm(Warner Bros.), Roxana Richters und Alexander Wadouh (Chromosom Film) für Von uns wird es keiner sein (Regie: Simon Ostermann)
Jurybegründung:
»Wir hatten Angst vor diesem Film. Und wir sind froh, dass wir ihn schauen mussten. Dieser Film hat sich in beispielloser Art und Weise dem Thema Suizid genähert. Ein Film über Freitod und eines der wenigen Projekte in diesem Programm, das ohne Leichen auskommt. Dieser Film ist ein Zeichen dafür, dass Themenfilme kraftvoll und trotzdem umsichtig sein können, ohne abschreckend didaktisch zu sein. Wir wünschen dem Film möglichst viel Marketinggelder vom Sender, damit er auch wirklich gesehen wird. Und wir empfehlen ihn am besten Schulen, Arbeitgeberinnen und anderen Institutionen schon vor Ausstrahlung zur Verfügung zu stellen. Danke für dieses wichtige, bewegende Werk!«
Bisherige Preisträger*innen
2023 Sörensen fängt Feuer Produzenten: Jakob Claussen, Uli Putz (Claussen + Putz); Die Flut – Tod am Deich; Produzent*innen: Kerstin Ramcke, Katinka Seidt, Wilfried Hauke (Nordfilm, Kiel)
2022 Das Wunder von Kapstadt Produzent: Christian Popp (Producers at Work Film)
2021 Schlaflos in Portugal Produzent: Jürgen Schuster (Fandango Film, Köln)
- 2019 Das Freiwillige Jahr Produzent: Ingmar Trost (Sutor Kolonko)
- 2018 Aufbruch in die Freiheit Produzentin: Heike Wiehle-Timm (Relevant Film GmbH Hamburg)
- 2017 Meine fremde Freundin Regie: Stefan Krohmer. Produzenten: Hubertus Meyer-Burckhardt und Christoph Bicker (Polyphon Film- und Fernsehgesellschaft Hamburg)
- 2016 Apropos Glück Regie: Ulrike Grote. Produzentin: Heike Wiehle-Timm (Relevant Film GmbH Hamburg)
- 2015 Frauen Regie: Jan Ruzicka. Produzentin: Brit Possardt (Calypso Entertainment GmbH)
- 2014 Polizeiruf 110: Familiensache Regie: Eoin Moore. Produzentin: Iris Kiefer (filmpool fiction)
- 2013 Der TV-Produzenten-Preis wurde nicht vergeben.
- 2012 Mörderische Jagd Regie: Markus Imboden. Produzentin: Claudia Schröder (Aspekt Telefilm-Produktion GmbH)
- 2011 Tödlicher Rausch Regie: Johannes Fabrick. Produzent: Ulrich Aselmann (d.i.e. film GmbH)
- 2010 Etwas Besseres als den Tod Regie: Nicole Weegmann. Produzenten: Ralph Schwingel und Stefan Schubert (Wüste Film)
- 2009 Mörder auf Amrum Regie: Markus Imboden. Produzentin: Claudia Schröder (Bremedia Filmproduktion GmbH)
- 2008 Machen wir’s auf Finnisch Regie: Marco Petry. Produzentin: Astrid Kahmke (Bavaria Fernsehproduktion)
- 2007 Kuckuckszeit Regie: Johannes Fabrick. Produzentin: Babette Schröder (magnolia Filmproduktion)
- 2006 Ich wollte nicht töten Regie: Dagmar Hirtz (2006). Produzent*innen: Gloria Burkert und Andreas Bareiss (BurkertBareiss)
SERIELLE FORMATE
Preisträger 2024
Martin Danisch, David Hadda (Turbokultur) für die Serie Deadlines (Regie: Sonja Heiss)
Jurybegründung
»Nach der Sichtung waren zwei Drittel der Jury stolz, eine Frau zu sein. Ein Drittel hatte definitiv Bock, eine Frau zu sein. Diese Serie bzw diese Staffel ist ein feministisches Manifest, das zugleich das unterhaltendste Format ist, das wir in den letzten drei Tagen hier sichten durften. Mega Bücher, mega Besetzung, mega Regie. Sowas passiert einfach nicht zufällig.
Vielen Dank für dieses geile Fernsehen an die beiden Produzentinnen Martin und David.«
Bisherige Preisträger*innen Sonderpreis für serielle Formate
2023 Füxe Produzent*innen: Katrin Haase, Oliver Arnold (U5 Filmproduktion)
2022 Reeperbahn Spezialeinheit FD 65 Produzent: Christian Beetz (gebrüder beetz filmproduktion)
2021 Warten auf’n Bus Produzenten: Ulf Israel, Reik Möller (Senator Film, Berlin)
DER POLITISCHE FILM DER FRIEDRICH-EBERT-STIFTUNG
Die Friedrich-Ebert-Stiftung zeichnet seit 2013 gesellschaftlich engagiertes Kino aus. Dokumentar- und Spielfilme in der Sektion VETO! konkurrieren um das Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro. Prämiert wird die beste Regiearbeit.
Preisträger*innen 2024
Sugarcane, Regie: Julian Brave Noisecat und Emily Kassie
Jurybegründung
»Vater Ed Archie und Sohn Julian reisen durch ihre kanadische Heimat, das Land ihrer indigenen Vorfahren, doch sie sind nicht auf Urlaub. Es ist eine biografische Spurensuche, bei der Verdrängtes auf die Gegenwart trifft. Denn da ist eine Lücke im Leben des Vaters, die sich bislang nicht schließen ließ. Aufgerissen in einer der sogenannten “Indianerschulen”, die es in ganz Kanada gab. Unter dem Dach der katholischen Kirche wurden indigene Kinder über Jahrzehnte körperlich und sexuell missbraucht. Die Vergewaltiger schwängerten Mädchen und ließen Babys verschwinden, nur wenige Täter wurden jemals angeklagt. Dieser wütende und liebevolle Dokumentarfilm erzählt die Geschichte in all ihrer Komplexität und schafft es, sich behutsam den einzelnen Schichten des Schmerzes und der mühsamen Befreiung zu nähern. Dabei sind es die Opfer selbst, denen die Filmemacher durch ihre eindrückliche Regiearbeit einen Raum schaffen, in dem alles Platz hat, aber eben manches auch ungelöst bleiben darf. Was wird aus Wunden, die nicht mehr heilen können, weil aus ihnen längst Narben geworden sind? Wie gelingt das Weiterleben nach traumatischen Erlebnissen? Was bedeutet echte Aufarbeitung? Sugarcane erzählt davon mit Zärtlichkeit, ohne Pathos, findet große, poetische Bilder und öffnet den Blick für die komplexe Sicht auf historische, gesellschaftliche und soziale Zusammenhänge. Ein persönlich motivierter und unverkrampft universeller Film über die Würde im Kleinen, die Großes bewegt. Ein Film über das Vererben von Schmerz, den Wunsch nach Heilung und das Wagnis der Vergebung. Ein Film über den Brückenbau zwischen Generationen und die wiedergefundene Sprache nach langer Zeit des Schweigens. Und: Ein Film über das Zuhören. Endlich! Der Preis für den politischen Film der Friedrich-Ebert-Stiftung geht an: Sugarcane von Julian Brave Noisecat und Emily Kassie.«
Bisherige Preisträger*innen
2023 Im Rückspiegel, Regie: Maciek Hamela
2022 How To Blow Up A Pipeline, Regie: Daniel Goldhaber
2021 La Civil Regie: Teodora Ana Mihai
- 2019 Bewegungen eines nahen Berges Regie: Sebastian Brameshuber
- 2018: On Her Shoulders Regie: Alexandria Bombach
- 2017: The Wait Regie: Emil Langballe, Andrea Storm Henriksen
2016: Tadmor Regie: Monika Borgmann, Lokman Slim
- 2015: Every Face has a Name Regie: Magnus Gertten
- 2014: Children 404 Regie: Pavel Loparev
- 2013: Fire in the Blood Regie: Dylan Mohan Gray ex aequo Manuscripts Don’t Burn Regie: Mohammad Rasoulof
ARTHOUSE CINEMA AWARD
Der Arthouse Cinema Award des internationalen Verbands der Filmkunsttheater C.I.C.A.E. wird von der MOIN Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein mit 5.000 Euro für PR-Maßnahmen des deutschen Verleihs begleitet. Nominiert sind Filme, die von einem Verleih in die deutschen Kinos gebracht werden.
Preisträger 2024
Universal Language Regie: Matthew Rankin, Verleih: Rapid Eye Movie
Jurybegründung
»Obwohl die Situationen und die Handlung dieses Films einen absurden Unterton haben, gelingt es dem Regisseur, das Publikum von Anfang an durch eine brillante Atmosphäre zu fesseln. Dies verwandelt den Film in ein ansprechendes Werk, das die Zuschauer aus ihrem Alltag an unvorhersehbare Orte führt, während ein kohärenter erzählerischer Rhythmus beibehalten wird. Das Publikum begegnet Charakteren, die sowohl faszinierend als auch unvergesslich sind. Die Inszenierung des Films, insbesondere die Leistung der Laiendarsteller, verleiht der
Erzählung eine neue und einzigartige Dimension. Die Jury war beeindruckt von der ungewöhnlichen, aber kohärenten Struktur des Films, der Schaffung einer fantasievollen interkulturellen Welt und dem kreativen Einsatz filmischer Mittel – insbesondere der Musik. Wir sind der Meinung, dass dieser Film ein großes Publikumspotenzial hat, wenn er durch eine geeignete Werbekampagne und Strategie unterstützt wird. Daher haben wir beschlossen, den Arthouse Cinema Award an Matthew Rankin für Universal Language im Verleih von Rapid Eye Movies zu vergeben.«
Bisherige Preisträger*innen
2023 How To Have Sex Regie: Molly Manning Walker, Verleih: capelight pictures
2022 Close Regie: Lukas Dhont, Verleih: Pandora Film
2021 Wo in Paris die Sonne aufgeht Regie: Jacques Audiard, Verleih: Neue Visionen
- 2019 Porträt einer jungen Frau in Flammen Regie: Céline Sciamma. Verleih: Alamode Film
- 2018 Gegen den Strom Regie: Benedikt Erlingsson. Verleih: Pandora
- 2017 The Rider Regie: Chloé Zhao. Verleih: Weltkino
- 2016 Einfach das Ende der Welt Regie: Xavier Dolan. Verleih: Weltkino
- 2015 Mustang Regie: Deniz Gamze Ergüven. Verleih: Weltkino
- 2014 Get – Der Prozess der Viviane Amsalem Regie: Ronit und Shlomi Elkabetz. Verleih: Salzgeber
- 2013 Venus im Pelz Regie: Roman Polański. Verleih: Prokino
- 2012 Laurence Anyways Regie: Xavier Dolan. Verleih: NFP
- 2011 Monsieur Lazhar Regie: Philippe Falardeau. Verleih: Arsenal
- 2010 Nowhere Boy Regie: Sam Taylor-Wood. Verleih: Senator
- 2009 Soul Kitchen Regie: Fatih Akin. Verleih: Pandora
- 2008 35 Rum Regie: Claire Denis. Verleih: Pandora
NDR NACHWUCHSPREIS
Mit dem NDR Nachwuchspreis werden Regisseur*innen ausgezeichnet, die ihr Langfilmdebüt oder ihre zweite Regiearbeit zeigen. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert und wird vom Norddeutschen Rundfunk zur Verfügung gestellt.
Preisträgerin 2024
Diciannove, Regie: Giovanni Tortorici
Jurybegründung
»So offengelegt wie seine Google-Suche von Justin Biebers Dick Pic, nimmt uns Giovanni Tortorici ganz formfrei mit auf eine mutige und ehrliche Reise seiner adoleszenten Selbstfindung und der Suche nach seiner Stimme als Filmemacher. Die Charaktere und kleinen Momente sind es, die das Porträt einer europäischen Adoleszenz mit einem Sinn für Humor schaffen, welches der Unendlichkeit der Ideale eines Teenagers trotzt. Irgendwo zwischen Kunst, Musik und Literatur findet der Hauptcharakter in seiner Einsamkeit Halt. Und am Ende beobachten wir ein Lächeln, das durch das Entdecken der Möglichkeit von Veränderung erhellt wurde Lobend wollen wir an dieser Stelle ebenfalls die Arbeit von Constance Tsang in ihrem Film Blue Sun Palace erwähnen, die es schafft, eine Geschichte mit außergewöhnlicher Nähe und Feingefühl zu ihren Protagonisten zu erzählen. Mit großer Freude möchten wir Giovanni Tortorici und seinem Film Diciannove den NDR Nachwuchspreis verleihen.«
Bisherige Preisträger*innen
2023 Shayda, Regie: Noora Niasari
2022 Dalva, Regie: Emmanuelle Nicot
2021 Hive Regie: Blerta Basholli
- 2019 Ein Sohn Regie: Mehdi M. Barsaoui
2018 Little Tickles Regie: Andréa Bescond, Eric Métayer - 2017 Beach Rats Regie: Eliza Hittman
- 2016 Cold of Kalandar Regie: Mustafa Kara.
- 2015 Keeper Regie: Guillaume Senez
- 2014 Mary is Happy, Mary is Happy Regie: Nawapol Thamrongrattanarit
- 2013 Short Term 12 Regie: Destin Cretton
- 2012 Germania Regie: Maximiliano Schonfeld
- 2011 Avé Regie: Konstantin Bojanov
- 2010 Shrouds Regie: Shalom Hager
- 2009 Before my Eyes Regie: Miraz Bezar
- 2008 Johnny Mad Dog Regie: Jean-Stéphane Sauvaire
PREIS DER FILMKRITIK
Filmkritiker·innen und Kulturredakteur·innen von deutschen Tageszeitungen, Radiosendern und Onlinemedien vergeben den Preis an einen Film aus dem Programm, der sich durch eine originelle Sichtweise auszeichnet. Der Preis ist undotiert und wird in Kooperation mit dem Verband der deutschen Filmkritik vergeben
Preiträger 2024
Der Spatz im Kamin, Regie: Ramon Zürcher
Jurybegründung
»Der Spatz im Kamin hört nicht auf uns zu verblüffen. In jeder Szene bricht ein neuer Konflikt auf. Diese Familie führt einen Machtkampf: Jeder gegen Jeden. Die Dialoge sitzen wie Messerstiche. Ramon Zürcher hat diese Hölle raffiniert verdichtet. Die Darstellerinnen und Darsteller spielen mit offenem Visier. Hinter der Angriffslust wird Verletzung spürbar. Diese erzählerische Konsequenz ist verstörend und tief beeindruckend.«
Bisherige Preisträger*innen
2023 Do Not Expect Too Much Of the Ende of The World Regie: Radu Jude
2022 R.M.N. Regie: Cristian Mungiu; Lobende Erwähnung: Dirty, Diffcult, Dangerous Regie: Wissam Charaf
2021 Vortex Regie: Gaspar Noé
- 2019 Leben im Fuchun Gebirge Regie: Gu Xiaogang
- 2018 Unsere Kämpfe Regie: Guillaume Senez; Lobende Erwähnung: Geula Regie: Boaz Yehonatan Yacov, Joseph Madmony
- 2017 Florida Project Regie: Sean Baker
- 2016 Graduation Regie: Cristian Mungiu
- 2015 Neon Bull Regie: Gabriel Mascaro
- 2014 Hope Regie: Boris Lojkine
- 2013 Metro Manila Regie: Sean Ellis
- 2012 Lore Regie: Cate Shortland
- 2011 Take Shelter Regie: Jeff Nichols
- 2010 Pulsar Regie: Alex Stockmann
- 2009 Cold Souls Regie: Sophie Barthes
- 2008 Frozen River Regie: Courtney Hunt
- 2007 Control Regie: Anton Corbijn
- 2005 Iron Island Regie: Mohammad Rasoulof
- 2004 Brothers Regie: Susanne Bier
FILMFEST HAMBURG PUBLIKUMSPREIS
Das Publikum entscheidet online via QR-Code über den besten Film des Festivals. Ausnahmen sind die Filme der TV-Sektion und des MICHEL-Filmfests sowie der Eröffnung- und Abschlussfilm. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis wird von der Hapag-Lloyd Stiftung zur Verfügung gestellt.
Preisträgerin 2024
Freiheit im Herzen – Lasst es uns eilig haben, menschlich zu sein, Regie: Roxana Samadi
Bisherige Preisträger*innen
2023 Heaven Can Wait – Wir leben jetzt Regie: Sven Halfar
2022 Amerikatsi Regie: Michael Goorjian
2021 Little Palestine, Diary of a Siege Regie: Abdallah Al-Khatib
- 2020 Gunda Regie: Victor Kossakovsky
- 2019 Psychobitch Regie: Martin Lund
2018 Solsidan (Schweden) Regie: Felix Herngren, Måns Herngren - 2017 For Your Own Good (Spanien), Regie: Carlos Therón
- 2016 The Day Will Come (Dänemark), Regie: Jesper W. Nielsen
- 2015 Nice People (Schweden), Regie: Karin af Klintberg und Anders Helgeson
- 2014 Hallåhallå (Schweden), Regie: Maria Blom
- 2013 Große Jungs – Forever Young (Frankreich), Regie: Anthony Marciano
- 2012 This Life (Dänemark), Regie: Anne-Grethe Bjarup Riis
- 2011 King of Devil’s Island (Norwegen), Regie: Marius Holst
- 2010 Oldboys (Dänemark), Regie: Nikolaj Steen
- 2009 Triff die Elisabeths! (Frankreich), Regie: Lucien Jean-Baptiste
- 2008 Willkommen bei den Sch’tis (Frankreich), Regie: Dany Boon
- 2005 Adams Äpfel (Dänemark), Regie: Anders Thomas Jensen
- 2004 Dog Nail Clipper (Finnland), Regie: Markku Pölönen
MAJA
Der mit 10.000 Euro dotierte MICHEL-Filmpreis MAJA wird vom Hamburger Kinobetreiber Hans-Peter Jansen gestiftet. Eine Kinder- und Jugendjury wählt unter allen Wettbewerbsfilmen des MICHEL-Programms ihren Favoriten.
Preisträger 2024
Lars ist LOL, Regie: Eirik Sæter Stordahl
»Der norwegische Film Lars ist LOL soll den diesjährigen Maja Preis gewinnen. Was uns gefallen hat: Dieser Film hat aus unserer Sicht gewonnen, da es um ein ernstes Thema wie Mobbing geht, was für uns realistisch und kinderfreundlich rüber gebracht wurde. Durch diesen Film haben wir gelernt, wie Menschen mit Down-Syndrom leben und behandelt werden. Wir könnten uns aber auch mit der Hauptdarstellerin identifizieren, da sie nicht wie in anderen Filmen alles richtig macht, sondern auch Fehler begeht und aus diesen lernt. Ebenso hat der südkoreanische Film Es ist Okay! vielen von uns gefallen und deswegen möchten wir ihn noch erwähnen. Mit der Hauptdarstellerin konnten wir voll mitfühlen, da alle Emotionen vorhanden waren. Es war schön zu sehen, wie Menschen, die so verschieden waren am Ende zusammen leben und von einander lernen. Beide Film zeigen, dass auch wenn nicht alles im Leben perfekt läuft, wir aus Herausforderungen lernen und neue Freundschaften schließen können.«
Bisherige Preisträger*innen
2023 Mein Totemtier & ich, Regie: Sander Burger
2022 Geheimnisvolle Sommer, Regie: Christophe Barratier
2021 Ich, Gorilla und der Affenstern Regie: Linda Hambäck
- 2019 Psychobitch Regie: Martin Lund
- 2018 Supa Modo Regie: Likarion Wainaina
- 2017 1:54 Regie: Yan England
- 2016 Fannys Reise Regie: Lola Doillon
- 2015 Kleine Gangster Regie: Arne Toonen
- 2014 Die geheime Mission Regie: Martin Miehe-Renard
- 2013 Felix Regie: Roberta Durrant
- 2012 Bitte bleib! Regie: Lourens Blok
- 2011 Ewiges Leben Regie: Gustavo Ron
- 2010 Spork Regie: J.B. Ghuman Jr.
- 2009 Leuchtende Sterne Regie: Lisa Siewe
- 2008 Hey Hey, hier Esther Blueburger Regie: Cathy Randall
- 2007 Rot wie der Himmel Regie: Cristiano Bortone
- 2006 Don Regie: Arend Steenbergen
- 2005 Der Schatz der weißen Falken Regie: Christian Zübert
- 2004 Station 4 Regie: Antonio Mercero
- 2003 Das geheimnisvolle Fräulein C. Regie: Richard Ciupka
SCYTHIAN DEER NATIONALER WETTBERWERB
Das Molodist Kyiv International Film Festival richtet im Rahmen von FILMFEST HAMBURG seinen nationalen Wettbewerb mit nominierten ukrainischen Langfilmen aus. Ausgezeichnet wird der beste Langfilm (2.000 USD & Scythian Deer Statuette) des Programms.
Preisträgerin 2024
Stepne, Regie: Maryna Vroda
Jurybegründung:
»Dieser Film fängt die ländliche Ukraine von heute ein und zeichnet ein detailliertes Porträt ihrer Realität. Er ist ein Beweis für die unglaubliche Liebe des Regisseurs zum Detail und die atmosphärische Erzählweise, die durch die brillante Kameraführung ermöglicht wird. Jede Einstellung ist präzise gewählt und verleiht dem Werk des Regisseurs eine besondere Tiefe. Dieser Film ist eine ergreifende Erforschung von Identitäten, Erinnerungen und Verbindungen, die das Publikum tief berührt. Der Scythian Deer Award geht an Stepne von Maryna Vroda.
Wir möchten eine besondere Erwähnung für die meisterhafte Verfilmung Grey Bees des gleichnamigen Romans des ukrainischen Autors Andriy Kurkov durch den Regisseur Dmytro Moiseiev vergeben.«
Bisherige Preisträger*innen
2023 How is Katia? Regie: Christina Tynkevych; Lobende Erwähnung: Rock.Paper.Grenade, Regie: Iryna Tsilyk
2022 Stop-Zemlia Regie Kateryna Gornostai; Lobende Erwähnung: Pamfir, Regie: Dmytro Sukholytkiy-Sobchuk (Langfilm)
2022 Leopolis Night Regie: Nikon Romanchenko; Lobende Erwähnung: Dima, Dmitry, Dmytro Glory to the Heroes, Regie: Clemens Poole (Kurzfilm)
Albert Wiederspiel Preis
Seit 2023 vergibt die Hapag-Lloyd Stiftung den mit 10.000 Euro dotierten Albert Wiederspiel-Preis für internationale Filmregie. Mit der Auslobung und der Benennung des Preises nach dem ehemaligen Festivalleiter von FILMFEST HAMBURG möchte die Stiftung »einen engagierten Festivalmacher und Filmenthusiasten ehren«. Besonders hervorzuheben sei in diesem Zusammenhang der politische Anspruch des Filmfest Hamburg sowie Albert Wiederspiels persönliches Engagement und Wirken als Vermittler zwischen den Kulturen und Welten.« (Michael Behrendt, Vorstandsvorsitzender der Hapag-Lloyd)
Preisträgerin 2024
Dea Kulumbegaschwili (April)
Bisherige Preisträger
Farhad Delaram (Achilles)