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Preis & Ehre

27. September 2023

 

Anlässlich der letzten von Albert Wiederspiel verantworteten Festivalausgabe ruft die Hapag-Lloyd Stiftung, seit 2022 einer der Hauptförderer des Festivals, den mit 10.000 Euro dotierten Albert Wiederspiel-Preis für internationale Filmregie ins Leben.

 

Mit der Auslobung und der Benennung des Preises möchte die Stiftung »einen engagierten Festivalmacher und Filmenthusiasten ehren, dem es in den vergangenen 21 Jahren gelungen ist, mit einem ausgezeichneten und kenntnisreich kuratierten Filmfestprogramm den Filmstandort Hamburg zu stärken, großartige Filme nach Hamburg zu holen und beim Publikum die Neugierde auf Neues und Unbekanntes zu wecken. Besonders hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang der politische Anspruch des Filmfest Hamburg sowie Albert Wiederspiels persönliches Engagement und Wirken als Vermittler zwischen den Kulturen und Welten. Immer wieder hat er Filme aus aller Welt, die unter schwierigsten Bedingungen entstanden sind, in das Festival integriert und einem breiten Publikum nahegebracht«, so Michael Behrendt, Vorstandsvorsitzender der Hapag-Lloyd Stiftung.

 

Albert Wiederspiel freut sich über den Preis und bedankt sich für das in ihn gesetzte Vertrauen. Die Auszeichnung komme den Filmemacher·innen zugute, »die trotz widriger Umstände im eigenen Land mutig ihre Stimmen durch die Kunst erheben, um für Demokratie und Menschenrechte einzustehen.«

 

Erster Preisträger des neuen Albert Wiederspiel-Preises ist der in Teheran geborene Filmregisseur und Drehbuchautor Farhad Delaram, der mit seinem Spielfilmdebüt Achilles bei FILMFEST HAMBURG zu Gast sein wird. Über den Preisträger haben der Vorstand der Hapag-Lloyd Stiftung und Albert Wiederspiel entschieden.

 

Farhad Delarams Spielfilmdebüt ist ein leiser Film über existenzielle Probleme in der Islamischen Republik. Die Protagonisten kommen mit den Lebensumständen im Land nicht zurecht und kämpfen gegen das Regime. Sie werden verfolgt und festgenommen.

 

»Die oppositionellen iranischen Filmemacher drehen Filme unter für uns unfassbaren Bedingungen. Und trotzdem, oder vielleicht gerade deshalb, hat das iranische Kino eine unverwechselbare Filmsprache entwickelt. Die existenziellen Probleme in der iranischen Gesellschaft werden so geschildert, dass sie auch uns berühren. Das ist eine hohe Kunst: Ein Thema so zu behandeln, dass es eine universelle Bedeutung bekommt. Farhad Delaram musste viele Opfer bringen, um seinen Film herstellen zu können. Auch deswegen bin ich so glücklich, dass ihm der allererste Albert Wiederspiel-Preis verliehen wird«, sagt Albert Wiederspiel, der sich seit vielen Jahren mit den iranischen Filmemacherinnen und Filmemachern tief verbunden fühlt. »Dass solche Filme im Iran entstehen, ist ein Hoffnungsschimmer und durch den Preis wünsche ich mir, dass das Augenmerk auf alle oppositionellen Filmemacher Irans gelenkt wird.«

 

Der Preisverleihung findet am 3. Oktober um 20.15 Uhr vor der Deutschlandpremiere von Farhad Delarams Spielfilmdebüt Achilles im Passage Kino statt.

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