Mai-Starts
2. Mai 2023
Surreales, Spannung und Puppentrick: Sechs Filme aus den letztjährigen FILMFEST-Programmen sind in dieser und in den nächsten Wochen Im Kino zu sehen.
Der Hamburger Filmemacher Philipp Hartman war 2020 mit dem hybriden Film Meer werden zu Gast bei FILMFEST HAMBURG. Zusammen mit seinem brasilianischen Kollegen Danilo Carvalho entwirft das Regieduo ein assoziatives Bild des Wassers als physische und metaphysische Grundlage menschlicher Existenz. Während Dithmarschen den Kampf gegen den steigenden Meeresspiegel aufgibt, verschärfen sich die periodischen Dürren in den Steppen des brasilianischen Sertão und stellt die Bewohner*innen in beiden Ländern vor neue Herausforderungen. Im Mai geht der Film auf Kinotour und wird am 13., 14. und 18. Mai auch in Hamburg (B-Movie) gezeigt.
In Piaffe von Ann Oren muss die introvertierte Eva den Job ihrer erkrankten Schwester übernehmen: Eva soll für einen Werbespot Geräusche kreieren, mit dem ein Pharmakonzern sein neues Medikament »Equili« auf den Markt bringen will. Als ihr während der Arbeit ein Pferdeschwanz aus dem Körper wächst, direkt über dem Steißbein, wächst mit ihm auch ihr Selbstbewusstsein – und sie beginnt eine Affäre mit einem Botaniker, die zu einem sinnlichen Unterwerfungsspiel wird. Die Hommage an das Anderssein startet am 4. Mai im Verleih von Salzgeber in den Kinos.
Der Animationsfilm Oink von Mascha Halberstad war der MICHEL-Abschlussfilm 2022. Die 9-jährige Babs bekommt von ihrem lang verschwundenen Opa aus Amerika ein Ferkel als Haustier geschenkt. Sie schließt es direkt in ihr Herz und setzt alles daran das kleine rosa Schweinchen zu behalten (4. Mai, Kinostar Filmverleih).
In Mikko Myllylahtis Debüt Die Geschichte vom Holzfäller driften brennende Autos auf verlorenen Landstraßen durch die finnische Taiga – und niemand sitzt am Steuer. Pepe ist Holzfäller in einer idyllischen Kleinstadt in Finnland. Innerhalb weniger Tage wird sein ruhiges Leben jäh durch eine Reihe von tragischen Ereignissen zerrüttet – doch Pepe scheint selbst die blutigsten Geschehnisse stoisch hinzunehmen (11. Mai, eksystent Filmverleih).
Ulrich Seidls neuester Film Sparta handelt von der Unentrinnbarkeit der eigenen Vergangenheit und dem Schmerz, sich selbst zu finden. Vor Jahren hat es den Mittvierziger Ewald (Georg Friedrich) nach Rumänien verschlagen. Jetzt wagt er einen Neuanfang. Er verlässt seine Freundin und zieht in die verarmte, ländliche Einöde, wo er mit einer Gruppe von vorpubertären Jungs aus der Umgebung ein verfallenes Schulgebäude zu einer Festung ausbaut. Die Kinder entdecken dort eine Unbeschwertheit, die sie so nicht kannten (18. Mai, Neue Visionen).
Das epische Werk Trenque Lauquen von Laura Citarella ist ein kunstvoller Ritt durch die Genres – von der Romantic Comedy über Fantasy bis hin zum Thriller. Eine Frau verschwindet, zwei Männer machen sich auf die Suche nach ihr. Beide lieben sie. Warum ist sie gegangen? Jeder von ihnen hat einen Verdacht und keiner von beiden hat recht. Die plötzliche Flucht wird zum Ausgangspunkt einer Reihe von Geschichten, die sich miteinander verweben (1. Juni 2023, Grandfilm).