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FILMFEST HAMBURG gibt erste Preise bekannt

06. Oktober 2023

 

Bei der feierlichen Preisverleihung am 6. Oktober 2023 in der Patriotischen Gesellschaft sind am Abend die drei Hamburger Produzentenpreise von Hamburgs Kulturstaatsrätin Jana Schiedek überreicht worden. Der seit 2014 bestehende Preis würdigt die besonderen Leistungen von deutschen Produzent·innen sowie von Film- und Fernsehproduktionsfirmen. Er wird in den Wettbewerbskategorien »Internationale Kino-Koproduktionen«, »Deutsche Kinoproduktionen« sowie »Deutsche Fernsehproduktionen« mit einem Preisgeld in Höhe von je 25.000 Euro vergeben. Der Sonderpreis für serielle Formate ist mit 10.000 Euro dotiert.

 

Der Hamburger Produzentenpreis »Internationale Kino-Koproduktionen« geht an den Produzenten von Fabian Driehorst (Fabian&Fred) für die internationale Koproduktion mit Spanien Sultana’s Dream (Regie: Isabel Herguera, Drehbuch: Isabel Herguera, Gianmarco Serra). Die Jury (Britta Imdahl, Schauspielagentin; Martin Langer, Kameramann; Malika Musaeva, Regisseurin) habe sich mitreißen lassen von dem poetischen Traum und von der kunstvollen Umsetzung des Animationsfilms: »Isabel Herguera hält sich an filmische Regeln und sprengt sie zugleich. Ein besonderes Erlebnis. Mehr als ein Film.«

 

Den Preis in der Kategorie »Deutsche Kinoproduktionen« hat die Produzentin und Regisseurin Katharina Huber für ihren Film Ein schöner Ort gewonnen. Der Film verlange, so die Jury (Hans-Christian Schmid, Regisseur; Alexander Simon, Schauspieler; Nele Wohlatz, Regisseurin), »sich auf eine ganz eigene Realität einzulassen«. Und in der Begründung heißt es weiter: »Mit einem sicheren Gespür für Besetzung, Bildsprache, Musik und Dialoge läuft der Countdown zum Start einer ominösen Rakete. Während die einen von der Kolonisierung neuer Galaxien fantasieren, fragen sich die anderen, was an Menschlichkeit bleibt, während zwischen ihnen die Gewalt zunimmt, sich auf eine ganz eigene Realität einzulassen«.

Die Preisgelder für beide Kategorien in Höhe von insgesamt 50.000 Euro werden von der Behörde für Kultur und Medien zur Verfügung gestellt. 

 

Gewinner des Hamburger Produzentenpreises »Deutsche Fernsehproduktion« sind die Produzenten Jakob Claussen und Uli Putz (Claussen + Putz) für Sörensen fängt Feuer (Regie: Bjarne Mädel; Drehbuch: Sven Stricker nach seinem gleichnamigen Roman). Der Produktion sei ein guter Genremix gelungen, so die Jury (Thelma Buabeng, Schauspielerin; Arne Feldhusen, Regisseur; Ali Hakim, Produzent und Regisseur), »der das Krimigenre mit komödiantischen Elementen verbindet. Der Film nimmt ein ernstes Thema wie Missbrauch mit einzigartigem Sprachwitz auf und mischt es mit düsteren Akzenten. Fein ausgearbeitete Charaktere und eine subtil angedeutete Liebesgeschichte werden durch eine beeindruckende Bildsprache und ungewöhnliche Bildkomposition gestützt.«

 

Die Jury sprach außerdem eine lobende Erwähnung für die Produktion Die Flut – Tod am Deich aus (Regie: Andreas Prochaska, Drehbuch: Daniele Baumgärtl, Constantin Lieb, basierend auf dem Roman Hauke Haiens Tod von Andrea Paluch und Robert Habeck; Produktion: Nordfilm, Kerstin Ramcke, Katinka Seidt, Wilfried Hauke).  »Dieser Film lässt mit seiner stimmigen und dicht erzählten Handlung, einem besonderen Ensemble und äußerst kraftvollen Bildern einen fesselnden Sog entstehen, dem man sich nicht entziehen kann«, heißt es in der Jurybegründung. 

 

Das Preisgeld für diese Auszeichnung in Höhe von 25.000 Euro wird von der Verwertungsgesellschaft der Film- und Fernsehproduzenten (VFF) gestiftet, die auch das Preisgeld für den Sonderpreis für serielle Formate in Höhe von 10.000 Euro zur Verfügung stellt.

 

Diesen Sonderpreis haben in diesem Jahr die Produzent·innen Katrin Haase und Oliver Arnold (U5 Filmproduktion) für die Serie Füxe (Regie: David Clay Diaz, Susan Gordanshekan; Drehbuch: Joe Hofer, David Clay Diaz). In der Jurybegründung heißt es unter anderem »Der Serie Füxe gelingt es, komplexe Themen wie gesellschaftliche Teilhabe und Klassismus zu behandeln, ohne in Klischees oder Vereinfachungen zu verfallen. Die eindrucksvolle Darstellung des Milieus der Corps und die nuancierte Inszenierung tragen dazu bei, dass die Serie einen tiefgreifenden Eindruck hinterlässt.«

 

Zwei Preisverleihungen fanden bereits am Donnerstag, 5. Oktober, statt. Beim MICHEL Kinder und Jugend Filmfest kürte die MICHEL-Jury den Film Mein Totemtier & ich von Sander Burger und überreichten nach einer Videobotschaft des sichtlich gerührten Regisseurs den vom Hamburger Kinobetreiber Hans-Peter Jansen gestifteten neuen MICHEL Preis MAJA im Wert von 10.000 Euro an die anwesende Producerin Paula Lichte (Leitwolf Film). Für die Jury war es wichtig, »dass Menschen mit Migrationshintergrund und POCs sich wieder erkennen können (… ). Egal wo du herkommst oder woran du glaubst, du bist wichtig und einzigartig (…).« 

 

Die Jury des Molodist Kyiv International Film Festival, bestehend aus der Schauspielerin Alina Levshin, der Psychologin und Journalistin Svitlana Uvarova und dem Regisseur David Wagner vergab den Scythian Deer und 2.000 USD an Christina Tynkevych für ihren Film How is Katia?.

 

Eine lobende Erwähnung sprach die Jury für die Filme Luxembourg, Louxembourg von Antonio Lukich und für Rock.Paper.Granade von Iryna Tsilyk aus.

 

Die weiteren Preise von FILMFEST HAMBURG werden am 7. Oktober vor dem Abschlussfilm Paradise is Burning vergeben.

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