Eröffnung und Abschluss
23. August 2023
Der diesjährige Eröffnungsfilm kommt aus Jordanien: Mit Amjad Al Rasheeds in Cannes ausgezeichnetem Langfilmdebüt Inshallah a Boy wird am 28. September 2023 in Anwesenheit des Regisseurs und der Hauptdarstellerin Mouna Hawa das 31. FILMFEST HAMBURG eröffnet. Mit dem schwedischen Beitrag Paradise is Burning von Mika Gustafson wird das letzte Hamburger Publikumsfestival unter der Leitung von Albert Wiederspiel am 7. Oktober beendet. In beiden Filmen geht es um die Lebenswirklichkeiten von Familien in ihrem jeweiligen politischen und gesellschaftlichen Umfeld.
»Schon immer war und ist es mein Wunsch, das Weltkino nach Hamburg zu bringen und Filme aus Ländern zu zeigen, die auf der filmischen Landkarte eher selten auftauchen. Das Filmland Jordanien ist gänzlich unbekannt, umso mehr freue ich mich, mit diesem wichtigen Beitrag nicht nur ein cineastisch bemerkenswertes Debüt zu präsentieren, sondern auch ein politisch relevantes Thema ins Bewusstsein zu heben: ein patriarchalisches Justizsystem, unter dem die Frauen leiden«, sagt Festivalleiter Albert Wiederspiel. »Filme aus Skandinavien zeigen wir immer gerne, umso schöner ist es, mit diesem inhaltlich und auch in der Machart jungen Film aus Schweden über die Stärke schwesterlicher Liebe abzuschließen.«
Inshallah a Boy erzählt die Geschichte von Nawal (Mouna Hawa), die nach dem plötzlichen Tod ihres Mannes mit ihrer Tochter in bescheidenen Verhältnissen in Amman lebt. Die Familie zeigt sich zunächst mitfühlend, doch schon bald bröckelt die Fassade angesichts der jordanischen Rechtswirklichkeit. Die junge Mutter muss sich innerhalb der komplexen Familiendynamik gegen eine patriarchalische Justiz behaupten, um ihre Wohnung und das Sorgerecht für ihre Tochter zu schützen. Der Debütfilm von Amjad Al Rasheed feierte Weltpremiere in der Sektion »Semaine de la critique« bei den Filmfestspielen in Cannes und wurde dort mit dem Gan Foundation Award for Distribution ausgezeichnet.
Mit einem starken Spielfilmdebüt aus Schweden endet das zehntägige FILMFEST HAMBURG am 7. Oktober: In Paradise is Burning kümmert sich die 16-jährige Laura um ihre zwei jüngeren Schwestern. Als das Sozialamt sich für einen Besuch ankündigt, muss Laura jemanden finden, der sich als ihre Mutter ausgibt – sonst droht den Mädchen die Trennung. Auf dem schmalen Grat zwischen der Euphorie der Freiheit und der Ernüchterung des Alleine-Klar-Kommens trotzen die Schwestern den Zumutungen der Welt der Erwachsenen. Paradise is Burning von Mika Gustafson feiert Anfang September Weltpremiere bei den Filmfestspielen Venedig in der Sektion »Orizzonti«. Bei der Deutschlandpremiere in Hamburg wird die Regisseurin ihren Film persönlich vorstellen.
FILMFEST HAMBURG findet vom 28. September bis 7. Oktober 2023 statt. Gezeigt werden über 120 Produktionen aus aller Welt als Welt-, Europa-, Deutschland- oder Hamburg-Premieren. Festivalkinos sind das Abaton, Alabama Kino CinemaxX Dammtor, Metropolis, Passage Kino und das Studio-Kino. Das komplette Programm wird am 12. September bekannt gegeben, der Vorverkauf startet am 14. September.
Fotos: © Imaginarium Films/Georges Films/Bayt Al Shawareb; HOBAB, Intramovies, Tuffi Films, Toolbo