Douglas Sirk Preis 2022
13. September 2022
FILMFEST HAMBURG setzt die Preisverleihung in diesem Jahr aus, zeigt jedoch den Film Sparta von Ulrich Seidl als Deutschlandpremiere. Dazu ein Statement von Festivalleiter Albert Wiederspiel und Programmleiterin Kathrin Kohlstedde.
Anlässlich der Deutschlandpremiere von Ulrich Seidls Sparta hatten wir geplant, dem österreichischen Regisseur den diesjährigen Douglas Sirk Preis zu verleihen. Das ist auch dem gedruckten Programmheft zu entnehmen.
Die Vorwürfe gegen die Produktion rund um die Arbeitsbedingungen während der Dreharbeiten zu dem Film kamen auf, nachdem unser Heft bereits im Druck war.
Wir haben den Film aufgrund seiner herausragenden Qualität ins Programm aufgenommen. Es ist ein sehr einfühlsamer Film über ein besonders schwieriges und tabuisiertes Thema. Die Vorwürfe gegen Ulrich Seidl richten sich gegen die Bedingungen während der Dreharbeiten und explizit nicht gegen seinen Film.
Wir haben uns daher entschlossen, den Film im Programm zu belassen. Darüber hinaus zeigen wir auch Rimini, den Berlinale-Beitrag von 2022, der das filmische Diptychon um die Geschichte zweier Brüder komplettiert.
Bezüglich des Douglas Sirk Preises haben wir uns dazu entschieden, den Preis nicht zu verleihen, da die aktuellen Vorwürfe gegen die Produktion eine Preisverleihung überschatten würden.
Hamburg, den 13. September 2022
Albert Wiederspiel, Festivalleiter
Kathrin Kohlstedde, Leiterin Programm