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FILMFEST HAMBURG Lieblingsfilm

Jede Stimme Zählt!

Noch einmal In The Mood for Love auf der großen Leinwand schauen oder Kick it like Beckham mit Keira Knightley? Anlässlich unseres Jubiläums laden wir alle FILMFEST HAMBURG-Fans und Cineasten herzlich ein, über ihren Lieblingsfilm abzustimmen. Zur Auswahl stehen 30 vom Programmteam vorausgewählte Filme aus 30 Jahren. Die Vorführungen der Filme mit den meisten Stimmen finden unter anderem am 8. Juli beim Zeise Open Air im Innenhof des Altonaer Rathauses, am 29. Juli auf dem Alsterdorfer Markt und am 12. August beim Open Air Kino im Schanzenkino statt. Die Stimmabgabe ist ab sofort bis zum 20. Juni unten auf dieser Website möglich!

 

Aufgrund der schwierigen Rechtelage steht die Auswahl unter Vorbehalt

 

Diese 30 Filme stehen zur Wahl:

Strictly Ballroom

Baz Luhrmann // Australien, 1992

Ein junger Tänzer will endlich sein Traumziel erreichen und Champion beim „Pan-Pacific Grand Prix“  werden. Doch da er stets gegen alle konventionellen Tanzregeln verstößt, steht er plötzlich ohne Partnerin da. Ersatz findet er in einer unscheinbaren jungen Frau, die noch nie im Duett getanzt hat. Doch mit unermüdlichem Trainingseifer gelingt es den beiden, rechtzeitig bis zum großen Tag in Form zu kommen. Der australische Regisseur Baz Luhrmann hat mit jungen, unbekannten Schauspieler*innen und Tänzer*innen einen Tanz-Reigen mit farbenfrohen Bildern und spektakulären Parkett-Szenen kreiert.

Indien

Paul Harather // Österreich, 1994 

Die beiden Gastronomieprüfer Heinzi und Kurt – der eine ist ordinär und schmuddelig, der andere ein zwanghafter Spießer – müssen sich zusammenraufen, um auf einer Dienstreise durch niederösterreichische Dörfer miteinander auszukommen.

FARGO

Joel Coen // USA, 1996

Der in finanziellen Nöten steckende Autoverkäufer Jerry Lundegaard engagiert zwei ominöse Gestalten, die seine Frau kidnappen sollen, um dann selbst das Lösegeld einzukassieren. Doch eine routinemäßige Verkehrskontrolle hat fatale Folgen. Die hochschwangere Polizeichefin des Provinznestes Brainerd, Marge Gunderson, beginnt mit den Ermittlungen. Die Neo-Noir-versierten Coen-Brüde – Joel führt Regie, sein Bruder Ethan arbeitete am Drehbuch mit – erzählen mit viel atmosphärischer Dichte und einem exzellenten Ensemble die Geschichte eines exzessiv verpfuschten Verbrechens.

Härtetest

Janek Rieke // Deutschland, 1997

Der 26-jährige Jonas lebt ein wohl behütetes, aber eintöniges Leben. Als ihn seine Freundin verlässt, ist mit der Langeweile Schluss. Denn seine Freunde wollen ihn wieder verkuppeln. Doch Jonas hat seine Traumfrau schon selbst gefunden: Lena, eine selbstbewusste, politisch korrekte Fahrradkurierin. Das erste Mal muss Jonas wirklich um etwas kämpfen und lernt dabei, nicht immer den einfacheren Weg zu gehen.

Verrückt nach Mary

Bobby Farrelly, Peter Farrelly // USA, 1998

Traumatisiert von einem misslichen Unfall vor seiner Prom Night mit der bildhübschen Mary heuert der Nerd Ted den Detektiv Healy an, um herauszufinden, was aus seinem einstigen Sweetheart geworden ist. Weil der sich aber seinerseits sofort in Mary verliebt, schwärzt er sie bei Ted als übergewichtige Schreckschaube an und macht ihr danach den Hof. Aber Ted ist misstrauisch…

WONDERLAND

Michael Winterbottom // Großbritannien, 1999

Drei Schwestern kämpfen sich durch ihr Leben in South London. Nadia sucht durch Anzeigen Bekanntschaften und findet kein Glück. Debbie lebt von ihrem Mann getrennt und sucht Trost bei fremden Typen. Die hochschwangere Molly wird überraschend von ihrem Mann verlassen. Vier Tage lang spielt das Leben bei allen von ihnen verrückt, sie müssen Niederlagen eingestecken und können auch kleine Siege feiern.

In the Mood for Love

Wong Kar-Wai // Hongkong, 2000

Hongkong, 1962. Der Zeitungsredakteur Chow Mo-Wan und die Sekretärin Su Li-Zhen ziehen am gleichen Tag in ein Mietshaus ein und freunden sich an. Nach und nach stellen sie fest, dass ihre jeweiligen Ehepartner ein Verhältnis haben. Aus Rache und Einsamkeit werden sie sie selbst zu Liebenden und treffen sich heimlich. Doch lange kann die fragile Beziehung nicht gut gehen, Schuldgefühle überwiegen. Im Erzählstil extrem reduziert, beinahe fragmentarisch, entwirft die auf den Erinnerungen Wong Kar-Wais basierende Ballade ein Melodram, in dem Blicke, Töne, Farben und Gegenstände alles bedeuten.

Billy Elliot – I Will Dance

Stephen Daldry // Großbritannien, 2000

Als sich die Box- und Ballettgruppe im nordenglischen Durham die Halle teilen muss, entdeckt der elfjährige Billy den Tanz für sich, hängt die Boxhandschuhe erleichtert an den Nagel und beginnt mit Begeisterung zu trainieren – heimlich. Sein streikender Minenarbeiter-Vater und -Bruder würden es nie verstehen. Nur seine Ballettlehrerin unterstützt ihn und ermutigt ihn bei der Royal Ballet School in London vorzutanzen.

Brot & Tulpen

Silvio Soldini // Italien/Schweiz, 2000

Rosalba ist mit Mann und Söhnen auf Besichtigungstour antiker Ruinen und wird an einer Autobahnraststätte einfach vergessen. Per Anhalter versucht sie, zurück nach Pescara zu kommen, landet jedoch in Venedig und beschließt, sich die Stadt ein anzuschauen. Sie findet eine Übernachtungsmöglichkeit bei einem gebildeten Kellner und heuert am nächsten Tag spontan bei einem Blumenhändler an.

Bella Martha

Sandra Nettelbeck // Deutschland, 2001

Martha ist Chefköchin in einem kleinen Restaurant. Während sie im Kochen perfekt ist, ist sie im sonstigen Leben und besonders im Umgang mit Männern eher unbeholfen. Nach dem Unfalltod der Schwester muss sie sich nicht nur um deren kleine Tochter kümmern, sondern auch ein neuer Koch fordert ihre Aufmerksamkeit. Sandra Nettelbeck setzt in ihrem ersten Kinofilm auf Sinnlichkeit und auf ihre charismatische Hauptdartstellerin Martina Gedeck.

Der Mann ohne Vergangenheit

Aki Kaurismäki // Finnland/Deutschland/Frankreich, 2002

Ein beinahe zu Tode geprügelter Namenloser erwacht in einem Hospital in Helsinki aus dem Koma und erschafft sich neu. Mit ungeahnter Energie möbelt der Mann ohne Erinnerung die kleine Siedlung von Arbeitslosen, Alkoholikern, Außenseitern und Ausgestoßenen in der Hafengegend ebenso auf wie die Heilsarmee, bei der er die Frau seines Lebens findet. Aki Kaurismäkis in Cannes ausgezeichnete Tragikomödie ist eine poetische Imagination, ein Märchen, angelehnt an Robert Musils Roman „Der Mann ohne Eigenschaften“.

Kick it like Beckham

Gurinder Chadha // Großbritannien/USA/Deutschland, 2002

Die 17-jährige Jess ist begeisterte Fußballspielerin und lässt die Jungs im Park regelmäßig alt aussehen. Als sie zufällig für eine Damen-Fußballmannschaft entdeckt wird und sich dazu auch noch in ihren Trainer verliebt, scheinen ihre Träume wahr zu werden – wenn nur die konservativen Eltern nichts dagegen hätten. Gurinder Chadhas warmherzige Komödie über ein 17-jähriges britisch-indisches Mädchen, das davon träumt, in die Fußstapfen ihres Idols David Beckham zu treten, zeigt mit Humor und Einfühlungsvermögen den nicht immer einfachen Alltag eines Teenagers zwischen indischer Tradition und britischer Lebensweise.

KOPS

Josef Fares // Schweden, 2003

Im Städtchen Högsboträsk in der schwedischen Provinz schlägt eine liebenswerte Polizistentruppe die Stunden tot, denn die Verbrechensrate in der Bullerbü-Idylle liegt bei Null. Die schöne Zeit findet ein jähes Ende, als die Zentrale in Stockholm die baldige Schließung der Station verkündet. Um ihre Jobs zu retten, beginnen die Gesetzeshüter, Verbrechen zu inszenieren. Mit geklauten Würstchen im Lebensmittellladen, polizeifeindliche Graffitis, schrottreif gefahrenen Autos und einem Kidnappingfall „bearbeiten“ sie die Kriminalstatistik. So viel kriminelle Energie ruft ein Einsatzkommando aus der Stadt auf den Plan…

5×2 (Fünf mal Zwei)

François Ozon // Frankreich, 2004

Glück – Trauer – Liebe – Leid – Hoffnung. Die fünf wichtigsten Momente im Leben eines Paares. Der französische Regisseur François Ozon geht in 5 x 2  der scheinbar einfachsten Frage der Welt auf den Grund: Was bedeutet es, ein Paar zu sein? Ozon erzählt fünf starke Momente im gemeinsamen Leben von Gilles und Marion Rückwärts vom Ende zum Anfang. Scheidung, ein Dinner mit Freunden, die Geburt des Kindes, die Hochzeit und schließlich das erste Treffen.

Adams Äpfel

Anders Thomas Jensen // Dänemark, 2005

Schwarze Komödie oder Wahnsinn mit tiefer Bedeutung? Der Neo-Nazi Adam wird zu gemeinnütziger Arbeit in ein Pfarrhaus geschickt. Als der Pastor Adam fragt, welche Arbeit ihm liegt, schlägt dieser ironisch grinsend das Backen eines Apfelkuchens vor. Doch Vögel, Würmer und Blitze attackieren den Apfelbaum vor der Kirche. Pastor Ivan glaubt, dass der Teufel sie auf die Probe stellt, doch Adam tippt auf Gott. Für seinen surreal bebilderten Kampf zwischen Gut und Böse versammelt Regisseur und Autor Anders Thomas Jensen mit Ulrich Thomsen, Nikolaj Lie Kaas, Mads Mikkelsen und Paprika Steen die Crème de la crème des dänischen Kinos.

Little Miss Sunshine

Jonathan Dayton, Valerie Faris // USA, 2006

Opa kokst, Sohn Dwayne (15) weigert sich seit Monaten zu sprechen, Onkel Frank ist suizidgefährdet, Papa ein erfolgloser Selfmademan, Mama versteht unter Nahrung Fast Food (mit Salat!) und die 7-jährige Olive hat eine große Brille und große Träume. Herzlich willkommen bei den Hoovers! In dieser Familienkomödie des Regieduos Jonathan Dayton und Valerie Faris brummt das Familiensixpack in einem morschen VW-Bus von Albuquerque nach Kalifornien. Dort findet der Schönheitswettbewerb zur Little Miss Sunshine statt und Olive hat den festen Vorsatz, den Contest zu gewinnen. 

Persepolis

Marjane Satrapi, Vincent Paronnaud // Frankreich/USA, 2007

Marjane ist acht Jahre alt, als der Schah aus dem Iran vertrieben wird und die Mullahs die Macht an sich reißen. Fortschritt und Freiheit bleiben auf der Strecke, als im Zuge der Islamischen Revolution tausende im Gefängnis landen und Frauen gezwungen werden, Kopftücher zu tragen. Doch die rebellische Marjane denkt gar nicht daran, sich dem diesem strengen Regelwerk zu unterwerfen. Viel lieber entdeckt sie Punk, Abba und Iron Maiden und macht erste Erfahrungen mit Jungs. Sie ahnt nicht, dass ihr spielerischer Protest gefährlich ist – nicht nur für sie selbst, sondern auch für ihre Familie.

Herzensbrecher

Xavier Dolan // Kanada, 2010

Francis und Marie sind verschworene Fashionistas und beste Freunde. Eines Nachts begegnen sie Nic, der gerade nach Montreal gezogen ist. Der goldgelockte Jüngling vom Land ist zum Niederknien schön, ie und Francis sind hingerissen und freunden sich mit ihm an. Nic hält sich herausfordernd bedeckt. Ein Ausflug aufs Land soll die Entscheidung bringen. Es ist der Gipfel eines Liebesduells, das die Freundschaft des Trios aufs Spiel setzt. In seinem zweiten Spielfilm spielt Xavier Dolan die Rolle des Francis, er führte Regie, schrieb das Buch, produzierte mit und war außerdem für   für den Bildschnitt, die Ausstattung und die Kostüme verantwortlich.

Monsieur Lazhar

Philippe Falardeau // Kanada, 2011

Bachir Lazhar erfährt es aus der Zeitung: Eine Grundschullehrerin hat sich das Leben genommen. Der 55-Jährige wohnt noch nicht lange in Montreal. Er selber ist aus Algerien geflüchtet und hofft in Kanada auf politisches Asyl. Kurzerhand bewirbt er sich an der Schule als Ersatzlehrer – und bekommt den Job. Auf Lazhar wartet viel Arbeit. Die Schüler sind traumatisiert, vor allem Simon und Alice. Der Junge, weil er die Tote fand, das Mädchen, weil es eine besonders enge Verbindung zu ihr hatte. Während Simon das Unglück von sich wegschiebt, sucht Alice die Auseinandersetzung. So stark der Argwohn zunächst auch innerhalb der Schulleitung gegenüber Lazhars ungewöhnlichen Methoden ist, so groß ist deren Wirkung: Die Schüler beginnen sich allmählich zu öffnen und ihren Lehrer als Vertrauensperson zu akzeptieren. Was sie dabei nicht wissen: Auch Lazhar hat einen schweren Schicksalsschlag zu verarbeiten.

Gabrielle – (K)eine ganz normale Liebe

Louis Archambault // Kanada, 2013

Gabrielle muss man einfach mögen. Ihre Energie und Lebensfreude ist ansteckend, ihre Gabe für die Musik außergewöhnlich. Die Anfang Zwanzigjährige, die mit dem Williams-Beuren-Syndrom geboren wurde, singt in einem Chor für Menschen mit Behinderung. Dort lernt sie auch Martin kennen, ihren Freund. Für beide ist es die erste Begegnung mit der Liebe. Zart und behutsam gehen sie miteinander um, verstecken ihre Gefühle aber auch nicht vor der Welt. Doch weil sie anders sind, erlaubt ihr Umfeld ihnen nicht, ihre Liebe so zu leben, wie sie das möchten. Gabrielle aber will nicht fremdbestimmt werden, sie will einfach nur mit Martin zusammen sein.

Pride

Matthew Warchus // Großbritannien, 2014

Nur mit bunten Plastikeimern vor dem Londoner Infobüro Spenden für die schwul-lesbische Szene zu sammeln, reicht Mark nicht mehr. Er will, dass seine Initiative in der moralinsauren Thatcher-Ära der 80er Jahre auch den Streik der britischen Bergarbeiter unterstützt. Gesagt, getan: Mit viel Enthusiasmus wird die L.G.S.M (Lesbians and Gays Support the Miners) gegründet – und so trifft Bronski Beat auf Gaelic Folk. Als aber die couragierten Großstädter mit ihrem bemalten Bus nach Wales fahren, um die Kumpels und ihre Familien auf dem Dorf zu besuchen, sind nicht alle davon begeistert. Trotzdem raufen sie sich zusammen und durchbrechen sämtliche Konventionen.

Mustang

Deniz Gamze Ergüven // Frankreich/Türkei/Deutschland, 2015

Frühsommer in einem Dorf im Norden der Türkei. Lale und ihre vier Schwestern tollen auf dem Heimweg von der Schule mit einigen Jungs im Meer herum. Ihr angeblich unmoralisches Verhalten löst einen Skandal aus – mit ungeahnten Folgen: Nach und nach verwandelt sich das Haus der Familie in ein Gefängnis. Hausarbeit ersetzt die Schule, Ehen werden arrangiert. Doch die Sehnsucht der Schwestern nach Freiheit ist groß und wird nicht kleiner. Mustang ist ein wunderbar trotziges Plädoyer gegen eine erzkonservative Männergesellschaft.

Das brandneue Testament

Jaco van Dormael // Belgien/Frankreich u.a., 2015

Gott existiert. Er wohnt in Brüssel und ist ein Scheusal. Er drangsaliert seine Frau und seine kleine Tochter mit übler Laune und cholerischen Ausbrüchen. Und er hat eine sadistische Freude daran, den Menschen den Tag zu vermiesen: ein Telefon, das klingelt, wenn man es sich gerade in der Badewanne bequem gemacht hat. Wenn Gott schlecht drauf ist – und das ist er eigentlich immer –, soll es allen schlecht gehen. Das ist himmlisches Gesetz. Ea, seine zehnjährige Tochter, mag das nicht nicht mehr länger mit ansehen. Sie hackt sich heimlich in den Rechner ihres Vaters, auf dem sich die Daten der gesamten Menschheit befinden, und verschickt an jeden Erdenbewohner eine Nachricht mit seinem persönlichen Sterbedatum. Das darauf folgende Chaos lässt nicht lange auf sich warten.

Was hat uns bloß so ruiniert

Marie Kreutzer // Österreich, 2016

Drei Paare in Wien werden zur gleichen Zeit Eltern. Sie sind alle Mitte 30, erfolgreich, cool und leben im angesagten Viertel der Stadt. Gleichermaßen idealistisch wie materialistisch züchten sie Tomaten auf dem Balkon, trinken lokal gerösteten Kaffee und teure Cocktails und würden sich nie ein elektronisches Gerät zulegen, auf dem nicht ein angebissener Apfel abgebildet ist. Und sie sind sich sicher: Man kann Kinder haben, ohne bürgerlich zu werden. Doch der Realitätscheck fällt ziemlich anders aus. Zwischen Karriere und Kinderwagen, Apple und Aussteigerträumen – die Satire spielt gekonnt mit Hipster-Klischees und stößt schonungslos in die Lücke zwischen altem Selbstbild und neuer Spießigkeit.

The Florida Project

Sean Baker // USA, 2017

Orlando, Florida. Moonee ist erst sechs Jahre alt, hat aber ein höllisches Temperament. Ihre frühreifen Streiche scheinen Halley, ihre sehr junge Mutter, kaum zu beunruhigen. Da, wie bei allen Bewohnern des Motels »Magic Castle«, ihre finanzielle Lage nicht gerade rosig ist, ist sie gezwungen, auf mehr oder weniger anständige Weise ihre wilde Tochter und sich selbst durchs Leben zu hieven. Unterstützung erhält sie dabei von Motelmanager Bobby, der mit großem Herzen immer wieder Ordnung ins Chaos zu bringen versucht. Florida Project ist ein glücklicher Film über eine unschöne Welt – mit einem herausragenden Willem Dafoe in der Hauptrolle.

The Favourite – Intrigen und Irrsinn

Yorgos Lanthimos // Irland/Großbritannien u.a., 2018

Das frühe 18. Jahrhundert. Während sich England mit Frankreich im Krieg befindet, vergnügt man sich am königlichen Hof mit Entenrennen und dem Genuss von Ananas. Die dahinsiechende Königin Anne sitzt zwar auf dem Thron, doch eigentliche Regentin ist ihre enge Freundin und Hofdame Lady Sarah. Als die politischen Auseinandersetzungen Sarah zeitlich immer mehr in Anspruch nehmen, nimmt die neue Hofdame Abigail ihren Platz neben der Königin ein und fungiert fortan als deren Vertraute. Für Abigail ist nun der Weg frei, ihre ehrgeizigen Ziele zu verwirklichen – und das Machtgefälle beginnt sich zu verschieben.

Gegen den Strom

Benedikt Erlingson // Island/Frankreich u.a., 2018

Halla ist fünfzig und eine unabhängige Frau. Als Leiterin des hiesigen Chors ist sie ein geschätztes Mitglied der Gemeinde, doch hinter der Fassade einer gemächlichen Routine führt sie ein Doppelleben als leidenschaftliche Umweltaktivistin. Bekannt unter dem Decknamen »Die Frau der Berge« führt sie heimlich einen Ein-Frau-Krieg gegen die lokale Aluminiumindustrie. Mit Vandalismus und sogar Industriesabotage gelingt es ihr, die Verhandlungen zwischen der isländischen Regierung und einem internationalen Investor zu stoppen. Doch mitten in der Planung zu ihrer größten und kühnsten Operation erreicht Halla ein Brief, der alles verändert: Ihr Antrag auf Adoption eines Kindes wurde nach Jahren bewilligt; ein kleines Mädchen wartet nun in der Ukraine auf sie. Sie beschließt, mit einem finalen Angriff die Pläne der Aluminiumindustrie ein für alle Mal zu durchkreuzen.

Die schönste Zeit unseres Lebens

Nicolas Bedos // Frankreich, 2019

»So kann es mit den Eltern einfach nicht weitergehen!«, denkt sich Maxime. Sein Vater Victor wird zunehmend zu einer Nervensäge, die mit sich, der Welt und dem Alter hardert. Seine Frau Marianne ist das genaue Gegenteil. Victors ewige schlechte Laune wird ihr schließlich zu viel. Sie setzt ihn kurzerhand vor die Tür. Victor braucht definitiv Hilfe! Und Maxime hat eine Idee. Sein Freund Antoine hat eine Firma, »Time Travellers«, die gut betuchten Kunden ermöglicht, in einem raffiniert eingerichteten Filmstudio in eine Zeit ihrer Wahl zu reisen. Victor willigt ein. Er entscheidet sich für das Jahr 1974, den exakten Tag, an dem er sich in seine Frau Marianne verliebt hatte. Anfangs skeptisch, lässt er sich immer mehr in den Bann der Erinnerungen ziehen.

Nomadland

Chloé Zhao // USA, 2020

Eine Frau verliert alles und macht sich auf den Weg. Ein fesselndes Roadmovie auf der Schattenseite des amerikanischen Traums mit Frances McDormand in der Hauptrolle. Nach dem wirtschaftlichen Zusammenbruch einer Konzernstadt im ländlichen Nevada packt Fern ihren Van und macht sich auf den Weg, um als moderne Nomadin ein Leben außerhalb der konventionellen Gesellschaft zu führen. Der dritte Spielfilm der Regisseurin Chloé Zhao zeigt die echten Nomaden Linda May, Swankie und Bob Wells als Ferns Mentor.innen und Begleiter.innen bei ihrer Erkundung der weiten Landschaft des amerikanischen Westens.

Der Rausch

Thomas Vinterberg // Dänemark, 2020

Sollten wir mit einer kleinen Menge Alkohol im Blut geboren werden, um der Welt offener zu begegnen? Vier Freunde testen den permanenten Rausch. Martin ist Lehrer an einem Gymnasium und fühlt sich leer und ausgebrannt. Drei Freunden von ihm, ebenfalls Pädagogen, geht es ähnlich. Um wieder neuen Elan zu bekommen, starten sie einen Selbstversuch: Sie trinken während der Arbeitszeit Alkohol und versuchen, einen konstanten Pegel von 0,5 Promille zu halten. Das Experiment scheint zu glücken. Der Unterricht ist kreativ und mitreißend wie lange nicht, alle fühlen sich wieder lebendig. Doch bald zeigt sich, dass nicht alle Test-Teilnehmer die Kontrolle über das Trinken behalten können.

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Welcher Film aus 30 Jahren FILMFEST HAMBURG soll noch mal im Open Air Kino gezeigt werden?

 

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