Wolfzeit
OT: Le temps du loup
Michael Haneke | Frankreich, Deutschland, Österreich, 2003
Spielfilm | FF2003
Inhalt
Zwei Jahre nach „Die Klavierspielerin“ legt Michael Haneke eine düstere Endzeitstory vor. Zentrale Frage des Dramas: Wie reagiert das Individuum, wenn die Konventionen der Zivilisation wegbrechen und es auf seinen Selbsterhaltungstrieb zurückgeworfen ist? Der Anfang erinnert an Hanekes umstrittenes Drama „Funny Games“: Ein Ehepaar und seine zwei Kinder finden im Wochenendhaus eine Flüchtlingsfamilie. Die Eindringlinge erschießen den Familienvater, fliehen mit Proviant und Auto. Der Witwe wird im nahen Dorf die Hilfe verweigert, mit ihren Kindern schlägt sie sich durch zum Bahnhof, wo andere Flüchtige auf einen Zug warten. Krieg? Terrorangriff? Interpretationssache. Hanekes Botschaft: In Notzeiten gibt es keine Humanität, nur Gewalt. In der Schlichtheit der Inszenierung, der Universalität von Schauplatz und Handlung und der metaphorischen Kraft reiht sich „Wolfszeit“ in eine künstlerische Richtung neben Lars von Triers „Dogville“ oder Valery Fokins Kafka-Adaption „Metamorphosis“ ein. Ein ambitionierter, künstlerischer Dreiklang im Programm von FILMFEST HAMBURG.
Regie
Info
Le temps du loup
Spielfilm
Französisch
Offizielles Programm | FF2003
Frankreich, Deutschland, Österreich
2003
113 min
OF
Michael Haneke
Michael Haneke
Isabelle Huppert, Maurice Benichou, Patrice Chereau, Olivier Gourmet
Margaret Ménégoz
Jürgen Jürges
Monika Willi, Nadine Muse
Christoph Kanter
Ventura Film
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