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Drei Kilometer bis zum Ende der Welt

OT: Trei kilometri până la capătul lumii

Emanuel Pârvu | Rumänien 2024
Spielfilm | FF2024

EUFA vergeben

6. Dezember 2024

 

Studierende aus ganz Europa wählten Drei Kilometer bis zum Ende der Welt des rumänischen Regisseurs Emanuel Pârvu zum Gewinner des European University Film Award (EUFA) 2024. Der Preis, der 2016 ins Leben gerufen wurde, ist eine gemeinsame Initiative der Europäischen Filmakademie und FILMFEST HAMBURG und wird von Universitätsstudierenden aus ganz Europa vergeben.

 

Seit Oktober wurden fünf nominierte Filme, basierend auf den Feature- und Dokumentarfilm-Selektionen der Europäischen Filmpreise 2024, an 21 Universitäten in 21 Ländern gesichtet und diskutiert. Jede Institution wählte anschließend ihren Favoriten. Anfang Dezember trafen sich Studierendenvertreter:innen aus den Universitäten zu einer dreitägigen Entscheidungsrunde in Hamburg, um den Gesamtsieger zu bestimmen. Der Gewinner wurde am Vorabend der Verleihung der Europäischen Filmpreise am 7. Dezember auf der Mayor’s Night in Luzern bekannt gegeben.

 

Drei Kilometer bis zum Ende der Welt erzählt die Geschichte des 17-jährigen Adi, der gerade seine Schule beendet hat und hoffnungsvoll der Zukunft entgegen blickt. Bevor er sich für eine Universität entscheidet, will er ein letztes Mal zu Hause in seinem idyllischen Dorf im Donaudelta den Sommer genießen. Als er eines Abends auf dem Rückweg von der Kneipe brutal zusammengeschlagen wird, ändert sich die Verbundenheit mit seiner Heimat grundlegend. Familie, Kirche und Staat stellen sich taub und blind, als es darum geht, Gerechtigkeit zu üben und Adis Peiniger zu stellen.

 

Die Jury erklärte:

»Der Film dekonstruiert die Mechanismen von Ausgrenzung – ein weltweites Problem, das sich durch gesellschaftliche und institutionelle Strukturen zieht. Mit effektivem Einsatz von Ressourcen nutzt der Regisseur die rumänische Landschaft, um die verheerenden Auswirkungen von Homophobie darzustellen. Trotz jahrzehntelanger Aktivismus- und politischer Bemühungen werden queere Gemeinschaften weiterhin von der normativen Gesellschaft marginalisiert. Der Film lädt das europäische Publikum ein, über den urbanen Horizont hinauszuschauen und über die vernachlässigten Randgebiete nachzudenken, in denen Vorurteile Gesetze übersteigen und Menschlichkeit Vorurteile überwinden kann.«

 

Ziel der gemeinsam von der European Film Academy und von FILMFEST HAMBURG initiierten Auszeichnung ist es, den europäischen Gedanken und den Geist des europäischen Kinos einem jüngeren Publikum von Studierenden zu vermitteln. Darüber hinaus sollen Filmverbreitung, Filmkompetenz und die Debattenkultur aktiv gefördert werden.

 

Der European University Film Award 2024 wird ermöglicht mit der Unterstützung der ZEIT STIFTUNG BUCERIUS, Claussen-Simon Stiftung, Alfred Toepfer Stiftung F.V.S. und Creative Europe Desk Hamburg.

Förderer und Hauptpartner