Awards
Die Preisträger*innen der 33. Ausgabe von FILMFEST HAMBURG stehen fest. Insgesamt sind zwölf Preise vergeben worden, darunter die Hamburg Producers Awards, der Douglas Sirk Preis, der Albert Wiederspiel Preis und der FILMFEST HAMBURG PUBLIKUMSPREIS.
HAMBURg Producers Award
INTERNATIONALE KINO-KOPRO
Der Hamburg Producers Award für Internationale Kino-KoPro ist mit 25.000 Euro dotiert, die von der Behörde für Kultur und Medien der Freien und Hansestadt Hamburg zur Verfügung gestellt und an die/den deutsche/n Koproduzent*in vergeben werden. Preisträgerin 2025 sind die Produzent*innen Jasper Wiedhöft, Katharina Weser und Georg Neubert (Reynard Films) für A Sad and Beautiful World (Regie: Cyril Aris; Drehbuch Cyril Aris, Bane Fakih).
STATEMENT DER JURY (Bettina Brokemper, Produzentin; Mechthild Holter, Schauspielagentin; İlker Çatak, Regisseur)
Wir sind dankbar für das Füllhorn an tollen und kraftvollen Filmen, die wir diese Woche sichten durften. Filme, die uns Welten eröffnet haben, die sich mit relevanten Themen unserer Zeit beschäftigen, mit eigenwilliger, hervorragender künstlerischer Handschrift. Unser Gewinner-Film ist ein Film, der es geschafft hat, uns zum Lachen und zum Weinen zu bringen, der politisch im Privaten ist, der es erlaubt von einer besseren Welt zu träumen und dabei nie vergisst, das alles Private auch immer politisch ist. Der die Vergangenheit und die Zukunft des Libanon über eine Liebesbeziehung erzählt in dem der Träumer und die Realistin ihre jeweilige Komfortzone verlassen müssen.
BISHERIGE PREISTRÄGER*iNNEN
2014: Welcome to Karastan (Georgien, Deutschland, Russland, Großbritannien), deutscher Koproduzent: Daniel Zuta, Brandstorm Entertainment AG (Frankfurt am Main); georgischer Koproduzent: Vladimer Katcharava, 20 Steps Production
2015: One Floor Below (Rumänien, Deutschland, Frankreich, Schweden), deutsche Koproduzenten: Christine Haupt und Alexander Ris, Neue Mediopolis Filmproduktion GmbH (Leipzig); rumänischer Koproduzent: Dragos Vilcu, Multi Media Est.
2016: Scarred Hearts – Vernarbte Herzen (Inimi cicatrizate) (Rumänien, Deutschland), deutsche Koproduzenten: Jonas Dornbach, Janine Jackowski und Maren Ade, Komplizenfilm Berlin
2017: Arrhythmia (Russland, Finnland, Deutschland); deutsche Koproduzentin: Eva Blondiau, Color of May
2018: Sibel (Frankreich, Türkei, Deutschland, Luxemburg); Produzent: Michael Eckelt (Riva Film, Hamburg), Regie: Çagla Zencirci und Guillaume Giovanetti
2019: Mit 20 wirst du sterben (Sudan, Ägypten, Norwegen, Frankreich, Deutschland); Produzent: Michael Henrichs (Die Gesellschaft DGS, Köln), Regie: Amjad Abu Alala
2021: Lingui – Heilige Bande (Lingui, les liens sacrés) (Frankreich, Belgien, Deutschland, Tschad); Produzentin Melanie Andernach (Made in Germany Filmproduktion), Regie & Drehbuch: Mahamat-Saleh Haroun
2022: Victim (Obet) (Slowakei, Tschechische Republik, Deutschland); Produzenten: Michael Reuter, Saar Yogev und Naomi Levari (Electric Sheep), Regie: Michal Blaško; Lobende Erwähnung: Holy Spider (Dänemark, Deutschland, Schweden, Frankreich), Regie: Ali Abbasi
2023: Sultana’s Dream (El sueño de la sultana), Produzenten: Chelo Loureiro, Mariano Baratech, Fabian Driehorst, Diego Herguera, Isabel Herguera, Iván Miñambres; Regie: Isabel Herguera; Drehbuch: Isabel Herguera, Gianmarco Serra
2024: Happy Holidays (Palästinensische Autonomiegebiete, Deutschland, Frankreich, Italien); Produzentin: Dorothe Beinemeier (Red Balloon); Regie und Drehbuch: Scandar Copti
Hamburg Producers Award
DEUTSCHES KINO
Der Hamburg Producers Award für Deutsches Kino wird seit 2018 an Filme aus der Sektion GROSSE FREIHEIT vergeben. Der/die Produzent*in des Gewinnerfilms erhält 25.000 Euro. Das Preisgeld wird von der Behörde für Kultur und Medien zur Verfügung gestellt. Preisträger 2025 ist Kirill Krasovski (Blue Monticola Film) für Sehnsucht in Sangerhausen (Drehbuch & Regie: Julian Radlmaier).
STATEMENT DER JURY (Lena Urzendowsky, Schauspielerin; Zamarin Wahdat, Kamerafrau und Regisseurin; Silvan Zürcher, Produzent)
»Der Gewinnerfilm porträtiert mit einem offenen, neugierigen und sehr humorvollen Blick einen Ort und seine Vergangenheit. Wunderschön fotografiert, schwebt er von Figur zu Figur und verwebt seine Fundstücke, Schichten und Motive liebevoll auf eine originell verspielte Weise zu einem poetischen Filmmosaik. Dabei berührt er Themen wie Ausgrenzung und Sehnsucht nach Zugehörigkeit und wirft Fragen danach auf, in was für einer Gesellschaft wir leben wollen. Er lässt Geister aus der Vergangenheit auferstehen, die uns einen Spiegel vorhalten: »Ihr Lebenden vergesst so schnell.« Ein Ruf nach Empathie, der in unserer Gegenwart von großer Dringlichkeit ist. Der Film entfaltet eine Utopie von Menschlichkeit und friedlichem Zusammenleben. Er hinterlässt Hoffnung für eine Welt ohne Fremdenhass, aber mit viel Humor.«
Die Jury sprach außerdem eine lobende Erwähnung für den Film Gavagai aus (Produktion: Sutor Kolonko, Ingmar Trost; Drehbuch & Regie: Ulrich Köhler)
BISHERIGE PREISTRÄGER*INNEN
2018: Das schönste Paar, Produzenten: Jamila Wenske und Sol Bondy, Regie: Sven Taddicken
2019: Pelikanblut, Produzentin: Verena Gräfe-Höft (Junafilm), Regie: Katrin Gebbe
2021: Niemand ist bei den Kälbern, Produzent: Jonas Weydemann, Regie: Sabrina Sarabi
2022: Aus meiner Haut, Produzenten Tobias Walker und Philipp Worm (Walker + Worm Film), Regie: Alex Schaad, Drehbuch: Alex Schaad, Dimitri Schaad
2023: Ein Schöner Ort, Produzentin, Regisseurin und Drehbuch: Katharina Huber
2024: Vena, Produzenten: Dietmar Güntsche, Martin Rohé und Svenja Vanhoefer; Regie und Drehbuch: Chiara Fleischhacker
Hamburg Producers Award
Deutsche FERNSEHfilme
Der Hamburg Producers Award für Deutsche Fernsehfilme wird in der TV-Sektion TELEVISIONEN vergeben. Der/die Produzent*in des Gewinnerfilms erhält 25.000 Euro. Das Preisgeld wird seit 2014 von der VFF, Verwertungsgesellschaft der Film- und Fernsehproduzenten gestiftet. Preiträger 2025 ist Peter Hartwig (KINEO Film) für Polizei (Regie: Buket Alakuș; Drehbuch: Lara Stieler).
STATEMENT DER JURY (Malick Bauer, Schauspieler; Sabine Steyer-Violet, Drehbuchautorin & Dramaturgin; Sarika Lakhani, Produzentin)
»Was als mutig betrachtet werden kann, ist immer im Kontext seiner Zeit zu sehen. In einer Gegenwart, in der nicht nur in fernen Ländern, sondern auch hier in Deutschland, an den Fundamenten der Demokratie gerüttelt wird, ist es nicht nur wichtig, sondern leider auch mutig einen Film über Polizeigewalt zu realisieren. Dabei wird uns keine einfache Gegenüberstellung von ‚den Guten‘ und ‚den Bösen‘ präsentiert. Stattdessen erzählt der Film von all den Grautönen dazwischen – durch die der emotionale Kern der Geschichte hindurchscheint: Anton, ein junger Mensch, der verloren gegangen ist zwischen Corona und gesellschaftlicher Perspektivlosigkeit und nun auf der Suche nach sich selbst ist. Eine Figur, die für viele seiner Generation steht. Das Drehbuch von Laila Stieler ist eine konsequente und unglaublich vielschichtige Erzählung mit einem warmen Blick auf komplexe Figuren, die uns nicht ‚erklärt‘ werden und einer Liebe für Details. Die Regisseurin Buket Alakuş hat daraus einen Film entstehen lassen, dem man sich nicht entziehen kann. Auf Schritt und Tritt folgt man Anton auf der Suche nach der Wahrheit was genau ihm während einer 1.Mai Demo widerfahren ist – und ist dabei so mit ihm verbunden, dass man jede Sackgasse und auch jeden Fehltritt mit ihm zusammen begeht. Nicht zuletzt dank des großartigen Schauspieler_innen-Ensembles entsteht eine intensive emotionale Nähe. Das alle filmischen Gewerke auf höchstem Niveau arbeiten und so exzellent ineinandergreifen wie in Polizei ist vor allem der Verdienst einer herausragenden Produktion.«
BISHERIGE PREISTRÄGER*INNEN
2006: BurkertBareiss, Produzenten: Gloria Burkert und Andreas Bareiss für Ich wollte nicht töten Regie: Dagmar Hirtz
2007: Magnolia Filmproduktion, Produzentin: Babette Schröder für Kuckuckszeit, Regie: Johannes Fabrick
2008: Bavaria Fernsehproduktion, Produzentin: Astrid Kahmke für Machen wir’s auf Finnisch, Regie: Marco Petry
2009: Bremedia Filmproduktion, Produzentin: Claudia Schröder für Mörder auf Amrum, Regie: Markus Imboden
2010: Wüste Film, Produzenten: Ralph Schwingel und Stefan Schubert für Etwas Besseres als den Tod, Regie: Nicole Weegmann
2011: d.i.e. film, Produzent: Ulrich Aselmann für Tödlicher Rausch, Regie: Johannes Fabrick
2012: Aspekt Telefilm-Produktion, Produzentin: Claudia Schröder für Mörderische Jagd, Regie: Markus Imboden
2013 wurde der TV-Produzenten-Preis nicht vergeben.
2014: Filmpool Fiction, Produzentin: Iris Kiefer für Polizeiruf 110: Familiensache, Regie: Eoin Moore
2015: Calypso Entertainment, Produzentin: Brit Possardt für Frauen, Regie: Jan Růžička. Lobende Erwähnung für Ulrich Stiehm und Marco del Bianco von Jumping Horse Film für Im Namen meines Sohnes, Regie: Damir Lukačević
2016: Relevant Film Hamburg für Apropos Glück, Regie: Ulrike Grote
2017: Polyphon Film- und Fernsehgesellschaft Hamburg, Produzenten: Hubertus Meyer-Burckhardt und Christoph Bicker für Meine fremde Freundin, Regie: Stefan Krohmer
2018: Relevant Film Hamburg, Produzentin: Heike Wiehle-Timm für Aufbruch in die Freiheit, Regie: Isabel Kleefeld[21]
2019: Sutor Kolonko, Köln, Produzent: Ingmar Trost für Das freiwillige Jahr, Regie: Ulrich Köhler und Henner Winckler[22]
2021: Fandango Film, Produzent Jürgen Schuster für Schlaflos in Portugal, Regie: Florian Froschmayer, Drehbuch: Saythan Ramesh
2022: Producers at Work, Produzent Christian Popp für Das Wunder von Kapstadt, Regie: Franziska Buch, Drehbuch: Christoph Silber
2023: Claussen + Putz, Produzenten Jakob Claussen und Ulrike Putz für Sörensen fängt Feuer, Regie: Bjarne Mädel, Drehbuch: Sven Stricker
2024: Bernd von Fehrn, René Jamm (Warner Bros.), Roxana Richters und Alexander Wadouh (Chromosom Film) für Von uns wird es keiner sein, Regie: Simon Ostermann, Drehbuch: Lucas Flasch
Hamburg Producers Award
Deutsche Serien
Seit 2021 wird der Hamburg Producers Award für Deutsche Serien vergeben. Das Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro wird ebenfalls von der VFF zur Verfügung gestellt. Preisträger*innen 2025 sind Kirstin Wille, Alexandra Bauermeister, Phil Laude und Ralph Schiller (DCM Pictures in Zusammenarbeit mit DiggiTales) für die Serie Almania (Regie: David Gruschka, Drehbuch: Thomas Mielmann, Phil Laude, Melina Natale, David Gruschka, Pejwak Ghasryani)
STATEMENT DER JURY (Malick Bauer, Schauspieler; Sabine Steyer-Violet, Drehbuchautorin & Dramaturgin; Sarika Lakhani, Produzentin)
»In einer Zeit in der vieles gestern hart Errungene von alten Systemen wieder verschlungen und abgelehnt wird, war dieser Beitrag eine Erinnerung an das Deutschland, welches wir uns wünschen. Denn, wenn wir einmal vor die Tür schauen: tatsächlich ist unsere Realität heute bunt. Ob wir das wollen oder nicht. Voller Humor und Zuneigung schafft es Almania mit klugen Dialogen liebevoll seine Figuren aufeinander prallen zu lassen, ohne auch nur eine von ihnen defizitär zu erzählen. Dreidimensional und komplex sehen wir ihnen beim Scheitern, Gewinnen oder dem Schmieden absurder Pläne zu und dürfen einer Ensemble-Leistung beiwohnen, die uns nicht nur zum Lachen brachte, sondern auch berührte. Unterstützt von einer dynamischen Kamera, die mit Schwenk und Zooms die Reaktionen einholt. Einer Regie, die immer schlüssig und nachvollziehbar, Konflikte in präzisem Timing erzählt. In Bild und Kostüm voller Charme ausgestattet, beweisen alle Gewerke eine Kontinuität in Passion und Handwerk, die beeindruckt. Und belegen, wie ‚leichte Kost‘ ganz harte Arbeit ist. Zusammengefüht von einem Produzent*innen-Team, das Lust hat das Publikum zu unterhalten, und einen Ort erschafft für verschiedene Perspektiven, Realitäten und keine Konflikte scheut, das Spannungsfeld auch auszuhalten. Wir gratulieren dem Team von Almania und bedanken uns für die Erinnerung an eine Erzählung von diesem Land in der Platz ist für alle.«
BISHERIGE PREISTRÄGER*INNEN
2021: Warten auf’n Bus, Produzenten: Ulf Israel und Reik Möller; Regie: Fabian Möhrke; Drehbuch: Sophie Decker, Oliver Bukowski
2022: Reeperbahn Spezialeinheit FD65, Produzent: Christian Beetz (Gebrüder Beetz Filmproduktion); Regie: Georg Tschurtschenthaler, Carsten Gutschmidt, Ina Kessebohm
2023: Füxe, Produktion: Katrin Haase und Oliver Arnold (U5 Filmproduktion); Regie: David Clay Diaz, Susan Gordanshekan
2024: Deadlines, Produzenten: Martin Danisch und David Hadda (Turbokultur); Regie: Sonja Heiss; Drehbuch: Johannes Boss, Nora Gantenbrink, Sonja Heiss
ARTHOUSE CINEMA AWARD
Der Arthouse Cinema Award des internationalen Verbands der Filmkunsttheater C.I.C.A.E. wird von der MOIN Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein erstmals ab diesem Jahr mit 25.000 Euro für PR-Maßnahmen des deutschen Verleihs begleitet. Nominiert sind Filme, die von einem Verleih in die deutschen Kinos gebracht werden. Ausgezeichnet wurde 2025 der Verleih Port au Prince Pictures für den Film The Secret Agent (Drehbuch & Regie: Kleber Mendonça Filho)
STATEMENT DER JURY (Verena von Stackelberg, Wolf Kino, Berlin; Aurel Graf, Arthouse Kinos, Zürich; Mustafa El Mesaoudi, Lichtblick Cinema, Immegutefilme Filmdostribution, Wuppertal)
»Mit The Secret Agent von Kleber Mendonça Filho zeichnen wir einen Film aus, der politische Wucht, visuelle Brillanz und erzählerische Tiefe meisterhaft verbindet und das Kino zelebriert. Wagner Moura begeistert in einer nuancierten, intensiven Hauptrolle, die den Film trägt und ihm grosse emotionale Kraft verleiht. Kleber Mendonça Filho und Kamerafrau Evgenia Alexandrova schaffen visuell fesselnde Bilder, und die 160 Minuten vergehen wie im Flug. Genau das macht herausragendes Kino aus: Es fesselt, berührt und hallt lange nach. The Secret Agent ist nicht nur ein Porträt einer dunklen Epoche in Brasilien, sondern auch ein Beispiel dafür, wie Arthouse-Kino gesellschaftliche Relevanz mit filmischer Intensität und künstlerischer Präzision verbindet. The Secret Agent ist Thriller, politisches Porträt und feinfühlige Erinnerungserzählung zugleich. Der Film bleibt nicht nur im Kopf, sondern auch im Herzen: Er lässt uns über Politik und Erinnerung, über Angst und Mut, über Kunst, Kino und Widerstand nachdenken. Genau das macht Arthouse-Kino aus.«
2008: Pandora Film Verleih; 35 Rum (Frankreich, Deutschland), Regie: Claire Denis
2009: Pandora Film Verleih; Soul Kitchen (Deutschland), Regie: Fatih Akin
2010: Nowhere Boy (Großbritannien, Kanada), Regie: Sam Taylor-Wood
2011: Arsenal Filmverleih; Monsieur Lazhar (Kanada), Regie und Drehbuch: Philippe Falardeau
2012: nfp; Laurence Anyways (Kanada), Regie und Drehbuch: Xavier Dolan
2013: Prokino; Venus im Pelz (Frankreich, Polen), Regie und Drehbuch: Roman Polański
2014: Salzgeber; Get – Der Prozess der Viviane Amsalem (Israel, Frankreich, Deutschland), Regie und Drehbuch: Ronit Elkabetz und Shlomi Elkabetz
2015: Weltkino; Mustang (Frankreich, Türkei, Deutschland), Regie: Deniz Gamze Ergüven
2016: Weltkino; Einfach das Ende der Welt (Kanada, Frankreich), Regie: Xavier Dolan
2017: Weltkino; The Rider (USA), Regie: Chloé Zhao
2018: Pandora Film Verleih; Gegen den Strom (Kona fer í stríð) (Island, Frankreich, Ukraine), Regie: Benedikt Erlingsson, Drehbuch: Ólafur Egilsson und Benedikt Erlingsson[29]
2019: Alamode Film; Porträt einer jungen Frau in Flammen (Frankreich), Regie: Céline Sciamma[22]
2021: Neue Visionen Filmverleih; Wo in Paris die Sonne aufgeht (Frankreich), Regie: Jacques Audiard[26]
2022: Pandora Film Verleih; Close (Belgien, Frankreich, Niederlande), Regie: Lucas Dhont
2023: Capelight Pictures; How to Have Sex (Vereinigtes Königreich, Griechenland), Regie: Molly Manning Walker
2024: Rapid Eye Movies; Universal Language (Kanada), Regie: Matthew Rankin
Der Politische Film der Friedrich-Ebert-Stiftung
Die Friedrich-Ebert-Stiftung zeichnet seit 2013 gesellschaftlich engagiertes Kino aus. Dokumentar- und Spielfilme in der Sektion »Veto!« konkurrieren um das Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro. Prämiert wird die beste Regiearbeit. Der diesjährige Preis geht an den Film Do You Love Me, Regie: Lana Daher.
STATEMENT DER JURY (Irene Appiah, Politikerin und Abgeordnete der Hamburgischen Bürgerschaft; Ali Samadi Ahadi, Regisseur)
»Zwischen Kriegen, die Vergangenheit ein Hall, die Zukunft eine Fata Morgana, die Realität schizophren, voller Tränen und Lächeln. Eine Spiegelung in zerbombten bunten Gläsern, die das eigene Abbild und die eigene Realität verzerren, mal schön und mal hässlich, voller Trauer und der Hoffnung auf ein Ankommen, in Frieden, in Würde, im Leben. Die Regisseurin Lana Daher tut etwas Unglaubliches. Mit ihrer Sehnsucht steigt sie in die Höhen und Tiefen der Bilder der Vergangenheit. Sie setzt aus ihren persönlichen Erinnerungen und denen Anderer ein Mosaik aus Trümmerscherben zusammen, durch das sie uns eine Zukunft erblicken lässt, die wunderschön sein könnte. In einer kontinuierlichen, wahnwitzigen, jahrelangen Arbeit sammelt sie ihr Material und setzt daraus ihre Vision und Sehnsucht zusammen. So entsteht aus dieser akribischen Arbeit ein poetischer Film, in einer neuen Form, wie wir sie noch nie gesehen haben. Lana Daher zeigt Beirut, die Braut des Ostens, durch die Augen ihrer Bewohner, die ihre Stadt so sehr lieben. Die Schönheit von Beirut kann man nur aus dieser Warte verstehen. Dennoch ist es das Bild einer geteilten Stadt, sind es viele Bilder: von Menschen, mit vielschichtigen kulturellen Identitäten. Bildfetzen aus unterschiedlichsten Zeiten und Gegebenheiten, dokumentarisch oder inszeniert, schwarz-weiß oder in Farbe, am Tag und in der Nacht werden zusammengestellt und schaffen es, unglaublicherweise in ihrer Unterschiedlichkeit und Vielfalt die Geschichte und Dramaturgie voranzutreiben. Diese Bildercollage erzeugt ein vielschichtiges Bild einer diversen, narbenüberzogenen Gesellschaft.
Lana Daher hat eine gebrochene Sehnsucht für den Ort, der so nah und doch so fern ist: ihr Libanon, ihr Beirut. Sie zeigt uns eine Stadt, die festzustecken scheint, in einer immerwährenden Schleife aus Gewalt und Unsicherheit und ohne eine gemeinsame Erzählung. Der Film ist eine emotionale Hommage an verschüttete Heimat: Afghanistan, Sudan, Kongo, Iran, Ukraine, Palästina.«
2013: Fire in the Blood (Indien), Regie: Dylan Mohan Gray
2013: Manuscripts Don’t Burn (Iran), Regie und Drehbuch: Mohammad Rasulof
2014: Children 404 (Russland), Regie: Askold Kurov und Pawel Loparew
2015: Every Face Has a Name (Schweden), Regie: Magnus Gertten
2016: Tadmor (Libanon, Frankreich, Schweiz, Katar, Vereinigte Arabische Emirate), Regie: Monika Borgmann und Lokman Slim
2017: The Wait (Dänemark), Regie: Emil Langballe und Andrea Storm Henriksen
2018: On Her Shoulders (USA), Regie: Alexandria Bombach
2019: Bewegungen eines nahen Bergs (Österreich, Frankreich), Regie: Sebastian Brameshuber
2021: La Civil (Belgien, Rumänien, Mexiko), Regie: Teodora Ana Mihai
2022: How to Blow Up a Pipeline (USA), Regie: Daniel Goldhaber
2023: Im Rückspiegel (Frankreich, Polen, Ukraine), Regie: Maciek Hamela
2024: Sugarcane, Regie: Julian Brave NoiseCat und Emily Kassie
NDR Nachwuchspreis
Hamburger Studierende vergeben den NDR Nachwuchspreis an Regisseur*innen, die sektionsübergreifend ihr Langfilmdebüt oder ihre zweite Regiearbeit zeigen. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert und wird vom Norddeutschen Rundfunk zur Verfügung gestellt. Der diesjährige Gewinnerfilm ist Lucky Lu, Regie: Lloyd Lee Choi
STATEMENT DER JURY (Valentina Cuadros Biggemann, Julia Giang, Tara Madelaine Grubac, Leo Kröhnke und Julian Wichert)
»Durch die Augen seines Protagonisten Lu zeichnet Lloyd Lee Choi ein eindringliches Porträt des täglichen Überlebenskampfes der migrantischen Community im heutigen Amerika. Gefangen zwischen den leeren Versprechen des American Dream und der Realität der kalten Straßen New Yorks muss Lu erkennen, dass er seine Träume aufgeben muss, um zu überleben. In Lus Kampf durch den Betondschungel New Yorks, welchen Choi in strengen und zugleich wunderschönen Kompositionen einfängt, findet Lu etwas viel Wichtigeres: Zusammenhalt. Es ist die einfühlsame Art, auf die Choi die komplexen und ambivalenten Beziehungen zwischen Lu, seiner Tochter, alten Bekannten und dem sozialen Umfeld entwickelt, welche ihn zu einer vielversprechenden Stimme des Kinos macht.«
BISHERIGE PREISTRÄGER*INNEN
2008: Johnny Mad Dog (Frankreich), Regie: Jean-Stéphane Sauvaire
2009: Before my Eyes (Türkei), Regie: Miraz Bezar
2010: Shrouds (Israel), Regie und Drehbuch: Shalom Hager
2011: Avé (Bulgarien), Regie und Drehbuch: Konstantin Boschanow
2012: Germania (Argentinien), Regie und Drehbuch: Maximiliano Schonfeld
2013: Short Term 12 (USA), Regie und Drehbuch: Destin Cretton
2014: Mary Is Happy, Mary Is Happy (Thailand), Regie und Drehbuch: Nawapol Thamrongrattanarit
2015: Keeper (Belgien, Frankreich, Schweiz), Regie: Guillaume Senez
2016: Cold of Kalandar (Ungarn, Türkei), Regie: Mustafa Kara
2017: Beach Rats (USA), Regie: Eliza Hittman. Lobende Erwähnung für Satan Said Dance (Polen, Niederlande), Regie: Kasia Rosłaniec
2018: Little Tickles (Frankreich), Regie: Eric Métayer und Andréa Bescond
2019: Ein Sohn (Tunesien, Frankreich), Regie: Mehdi M. Barsaoui
2021: Hive (Kosovo, Schweiz, Albanien, Nordmazedonien), Regie: Blerta Basholli
2022: Dalva (Love According to Dalva) (Belgien, Frankreich), Regie: Emmanuelle Nicot
2023: Shayda (Australien), Regie: Noora Niasari
2024: Diciannove (Italien, UK), Regie: Giovanni Tortorici
Preis der Filmkritik
Der Preis der Filmkritik wird seit 2018 in Zusammenarbeit mit dem Verband der deutschen Filmkritik vergeben. Der Preis geht an den Film Second Victims von Zinnini Elkington (Dänemark 2025).
STATEMENT DER JURY (Sofia Glasl, Süddeutsche Zeitung; Felicitas Kleiner, Filmdienst; Danny Marques Marçalo, NDR 90,3)
»‘Alle Ärzte haben Friedhöfe‘, heißt es an einer Stelle von Zinnini Elkingtons Langfilmdebüt. In dem eindringlichen Drama um eine Ärztin und ihr Ringen mit einer möglichen Fehldiagnose geht es darum, mit diesen Friedhöfen leben zu lernen: mit der Tatsache, dass trotz allem, was dank Wissenschaft und Medizintechnik möglich ist, niemand den Tod unter Kontrolle bringen kann und dass die menschliche Macht über Leben und Sterben ihre Grenzen hat. Elkington bettet das ein in einen Film, der hautnah den Druck und die Überforderung einfängt, dem Menschen, die im Gesundheitssystem arbeiten, ausgesetzt sind. Das gelingt ihr und ihrem Team dank einer kongenialen Bildsprache, die expressiv mit ihren Schauplätzen arbeitet, dynamisch den Stress der Protagonist*innen vermittelt, aber auch in lang gehaltenen Einstellungen dem durchweg starken Schauspieler*innen-Ensemble den Raum gibt, die emotionale Reise der Figuren auszuspielen. Sowohl der Blick für starke Bilder als auch ihr Gespür für Timing und Schauspielführung machen uns gespannt auf weitere Arbeiten der Regisseurin.«
BISHERIGE PREISTRÄGER*INNEN
2004: Brothers (Dänemark), Regie: Susanne Bier
2005: Iron Island (Iran), Regie: Mohammad Rasulof
2007: Control (Niederlande), Regie: Anton Corbijn
2008: Frozen River (USA), Regie: Courtney Hunt
2009: Cold Souls (USA), Regie: Sophie Barthes
2010: Pulsar (Belgien), Regie: Alex Stockmann
2011: Take Shelter – Ein Sturm zieht auf (USA), Regie: Jeff Nichols
2012: Lore (Deutschland, Australien, Großbritannien), Regie: Cate Shortland
2013: Metro Manila (Großbritannien, Philippinen), Regie: Sean Ellis
2014: Hope (Frankreich), Regie und Drehbuch: Boris Lojkine
2015: Neon Bull (Brasilien, Uruguay, Niederlande), Regie und Drehbuch: Gabriel Mascaro
2016: Bacalaureat (Frankreich, Rumänien, Belgien), Regie und Drehbuch: Cristian Mungiu
2017: The Florida Project (USA), Regie: Sean Baker. Lobende Erwähnung für Lieder für die Ewigkeit (Irland, Kanada), Regie: Pat Collins
2018: Nos batailles (Festivaltitel: Unsere Kämpfe) (Belgien, Frankreich), Regie: Guillaume Senez
2019: Leben im Fuchun Gebirge (VR China), Regie: Gu Xiaogang
2021: Vortex (Frankreich, Belgien, Monaco), Regie: Gaspar Noé
2022: R.M.N. (Rumänien, Frankreich), Regie: Cristian Mungiu
2023: Erwarte nicht zu viel vom Ende der Welt (Kroatien, Frankreich, Luxemburg, Rumänien), Regie: Radu Jude
2024: Der Spatz im Kamin (Schweiz), Regie: Ramon Zürcher
Mit einer lobenden Erwähnung wurde außerdem der belgisch-französische Film Wild Foxes (Regie: Valéry Carnoy) bedacht.
»Besonders herausgestochen und berührt hat uns der Film Wild Foxes. Er zeigte uns Dinge, die wir in keinem anderen Film zuvor so intensiv gesehen hatten. Er nimmt uns hautnah mit auf die Reise des jungen Boxers Camille. Er wird durch Leistungsdruck und Freundschaften vor große innere und äußere Konflikte stellt. Durch die Ortswahl von einem Internat am Waldrand wird eine melancholische Atmosphäre verliehen, die sehr außergewöhnlich war.«
BISHERIGE PREISTRÄGER*INNEN
2003: Das geheimnisvolle Fräulein C. (Kanada), Regie: Richard Ciupka
2004: Station 4 (Spanien), Regie: Antonio Mercero
2005: Der Schatz der weißen Falken (Deutschland), Regie: Christian Zübert
2006: Don (Niederlande), Regie: Arend Steenbergen
2007: Rot wie der Himmel (Italien), Regie: Cristiano Bortone
2008: Hey Hey, hier Esther Blueburger (Australien), Regie: Cathy Randall
2009: Glowing Stars (Schweden), Regie: Lisa Siewe
2010: Spork (USA), Regie: J.B. Ghuman Jr.
2011: Ewiges Leben (Großbritannien/Spanien), Regie und Drehbuch: Gustavo Ron
2012: Bitte bleib! (Niederlande), Regie: Lourens Blok
2013: Felix (Südafrika), Regie: Roberta Durrant
2014: Die geheime Mission (Dänemark), Regie: Martin Miehe-Renard
2015: Little Gangster (Niederlande), Regie: Arne Toonen
2016: Fannys Reise (Frankreich), Regie: Lola Doillon
2017: 1:54 (Kanada), Regie: Yan England
2018: Supa Modo (Deutschland/Kenia), Regie: Likarion Wainaina
2019: Psychobitch (Norwegen), Regie: Martin Lund
2021: Ich, Gorilla und der Affenstern (Schweden), Regie: Linda Hambäck
2022: Geheimnisvolle Sommer (Le Temps des Secrets) (Frankreich), Regie: Christophe Barratier
2023: Mein Totemtier & ich (Niederlande, Luxemburg, Deutschland), Regie: Sander Burger
2024: Lars ist LOL (Norwegen), Regie Eirik Sæter Stordahl
Filmfest Hamburg Publikumspreis
Der mit 5.000 Euro dotierte FILMFEST HAMBURG PUBLIKUMSPREIS, gestiftet von der Hapag-Lloyd Stiftung für den Publikumsliebling des Festivals geht an 15 Liebesbeweise von Alice Douard.
BISHERIGER PREISTRÄGER*INNEN
2004: Dog Nail Clipper (Finnland), Regie: Markku Pölönen
2005: Adams Äpfel (Dänemark), Regie: Anders Thomas Jensen
2008: Willkommen bei den Sch’tis (Frankreich), Regie: Dany Boon
2009: Triff die Elisabeths! (Frankreich), Regie: Lucien Jean-Baptiste
2010: Oldboys (Dänemark), Regie und Drehbuch: Nikolaj Steen
2011: King of Devil’s Island (Norwegen), Regie: Marius Holst
2012: This Life (Dänemark), Regie: Anne-Grethe Bjarup Riis
2013: Große Jungs – Forever Young (Frankreich), Regie und Drehbuch: Anthony Marciano
2014: HalloHallo (Schweden), Regie und Drehbuch: Maria Blom
2015: Nice People (Schweden), Regie: Karin af Klintberg und Anders Helgeson
2016: The Day Will Come (Dänemark), Regie: Jesper W. Nielsen
2017: For Your Own Good (Spanien), Regie: Carlos Therón
2018: Solsidan (Schweden), Regie: Felix und Måns Herngren[31]
2019: Psychobitch (Norwegen), Regie: Martin Lund[22]
2020: Gunda (Norwegen, USA), Regie: Victor Kossakovsky
2021: Little Palestine, Diary of a Siege (Libanon, Katar, Frankreich), Regie: Abdallah Al-Khatib[28]
2022: Amerikatsi (Armenien), Regie: Michael Goorjian
2023: Heaven Can Wait – Wir leben jetzt (Deutschland), Regie: Sven Halfar
2024: Freiheit im Herzen – Lasst es uns eilig haben, menschlich zu sein, Regie: Roxana Samadi
ALBERT WIEDERSPIEL PREIS
Seit 2023 vergibt die Hapag-Lloyd Stiftung den mit 10.000 Euro dotierten Albert Wiederspiel-Preis für internationale Filmregie. Mit der Auslobung und der Benennung des Preises nach dem ehemaligen Festivalleiter von FILMFEST HAMBURG möchte die Stiftung »einen engagierten Festivalmacher und Filmenthusiasten ehren«, sowie Albert Wiederspiels persönliches Engagement und Wirken als »Vermittler zwischen den Kulturen und Welten« unterstreichen (Michael Behrendt, Vorstandsvorsitzender der Hapag-Lloyd Stiftung). Preisträgerin 2025 ist Zhanna Ozirna (Honeymoon).
BISHERIGE PREISTRÄGER*INNEN
2023: Achilles (Iran), Regie: Farhad Delaram
2024: April (Georgien), Regie: Dea Kulumbegaschwili
Douglas Sirk Preis
Seit 1995 wird im Rahmen von FILMFEST HAMBURG der Douglas Sirk Preis an Persönlichkeiten verliehen, die sich um Filmkultur und Filmbranche verdient gemacht haben. Preisträger 2025 sind Jean-Pierre & Luc Dardenne.















