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LEOS CARAX

erhält douglas sirk preis 2021

3. Oktober 2021

 

Er ist ein radikaler Filmemacher, euphorisch gefeiert oder entschieden abgelehnt, doch niemandem egal: FILMFEST HAMBURG hat Leos Carax, den Ausnahmeregisseur des französischen Kinos, mit dem Douglas Sirk Preis ausgezeichnet. Der Preis wurde anlässlich der Deutschlandpremiere seines neuen Films Annette (Frankreich, Belgien, Deutschland, USA, Japan, Mexiko, Schweiz 2021) im CinemaxX Dammtor mit einer gesungenen Laudatio verliehen.

 

Nach neun Jahren hat Leos Carax einen neuen Wurf gelandet: Das Musical und Melodram über eine Liebe, das Showbusiness und einen Kinderstar ist ein Kinoereignis, exzessiv und ergreifend. Darin verkörpern Adam Driver und Marion Cotillard ein glamouröses Paar in Los Angeles. Annette ist die erste englischsprachige Regiearbeit von Leos Carax und eröffnete die diesjährigen Internationalen Filmfestspiele von Cannes. Dort lag ihm das Publikum zu Füßen, Carax gewann den Regie-Preis. In Hamburg wurde er am Abend des 2. Oktober für seine Verdienste um die Filmkultur mit dem Douglas Sirk Preis ausgezeichnet.

 

Festivalleiter Albert Wiederspiel führte durch den Abend, auch der Senator der Hamburger Behörde für Kultur und Medien, Dr. Carsten Brosda, war bei der Gala anwesend und hielt eine Lobrede auf den Regisseur.

 

»Leos Carax gilt als Kenner und Könner des großen Kinos und Experte für assoziative Traumreisen. Er hat einige der bedeutendsten Werke des französischen Kinos geschaffen, die vor überbordender Vorstellungskraft strotzen und zwischen Wahn und Wirklichkeit, Traum und Realität schwanken. Filme, die sich durch Widersprüchlichkeit und Seltsamkeit auszeichnen. Mit seinen Filmen schafft Carax einzigartige visuelle, energiegeladene Kinoerlebnisse und leistet damit einen ganz eigenen Beitrag zur Filmkunst. Für diese herausragenden Verdienste für die Filmkultur erhält Carax bei FILMFEST HAMBURG völlig zu Recht den renommierten Douglas Sirk Preis«, erklärte Brosda bei der Gala.

 

Die eigentliche Laudatio war in diesem Jahr keine klassische Rede, wie sonst üblich, sondern wurde von der Opernsängerin Vasiliki Roussi gesungen und von Jakob Neubauer auf dem Akkordeon begleitet. Geschrieben und inszeniert wurde das gesungene Libretto von David Gravenhorst, der nach dem Film auch das Filmgespräch mit Leos Carax führte.

 

Der Douglas Sirk Preis, benannt nach dem in Hamburg als Detlef Sierck geborenen Regisseur, ist die renommierteste Auszeichnung von FILMFEST HAMBURG und seit 1995 fester Bestandteil des Festivals. Er wird stets an eine Persönlichkeit verliehen, die sich durch ihre Arbeit um die Filmkultur und Filmbranche verdient gemacht hat. Zu den weiteren Preisträger·innen der vergangenen Jahre gehören Nina Hoss (2019), Jafar Panahi (2018), Wim Wenders (2017), Catherine Deneuve (2015), Fatih Akin (2014), Tilda Swinton (2013) und Kim Ki-duk (2012).

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