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Alles im Fluss

 

13. September 2022

 

Filme von den wichtigsten internationalen Festivals in Cannes, Locarno und Venedig feiern bei FILMFEST HAMBURG ihre Deutschlandpremieren, darunter der Goldene-Palme-Gewinner Triangle of Sadness von Ruben Östlund, Kilian Riedhofs Locarno-Beitrag Meinen Hass bekommt ihr nicht und The Banshees Of Inisherin von Martin McDonagh, der aktuell in Venedig mit dem Preis für das beste Drehbuch ausgezeichnet worden ist. Hauptdarsteller Colin Farrell wurde mit dem Copa Volpi als bester Schauspieler geehrt. Der iranische Wettbewerbsfilm von Jafar Panahi, No Bears, erhielt den Spezial-Preis der Jury und Word War III von Houman Seyedi den Orizzonti Award als bester Film und bester Schauspieler (Mohsen Tanabandeh). Die Jubiläumsausgabe von FILMFEST HAMBURG wird mit Hans-Christian Schmids Film Wir sind dann wohl die Angehörigen eröffnet und endet am 8. Oktober mit dem marokkanischen Film Der blaue Kaftan von Maryam Touzani. Insgesamt stehen 116 Langilme aus 58 Produktionsländern auf dem Programm, 22 Kino- und Fernsehfilme, feiern ihre Weltpremiere in Hamburg. Zu Gast ist das Molodist Kyiv International Film Festival, das seinen nationalen Wettbewerb mit zwei Kurzfilmprogrammen und sieben Langfilmen in der Hansestadt ausrichtet.

 

Transformationen

 

Die Filmemacher·innen des diesjährigen FILMFEST-Programms beschäftigen sich quer durch alle Programmsektionen mit (Ver)Wandlungen. Es geht in ihren Filmen inhaltlich um das Aufheben von Grenzen und Gewissheiten, formal um die Erweiterung und das Verlassen gewohnter Filmsprachen: In Alex Schaads Langfilmdebüt Aus meiner Haut sieht ein junges Paar durch ein Körpertauschritual die Welt mit anderen Augen, in Ann Orens Piaffe ist es der weibliche Körper, der sich wandelt. Um Nähe Distanz und Entfremdung zweier bester Freunde im Teenageralter geht es in Lukas Dohnts feinfühligem Coming-of-Age.Drama Close. Auch The Banshees of Inisherin von Martin McDonagh erzählt vom Auflösen einer Freundschaft. Léa Mysius lässt ihre Protagonistin aus Five Devils Düfte von Menschen reproduzieren und in familiäre Abgründe blicken, in R.M.N.  – die Buchstabenfolge ist das rumänische Akronym für Kernspintomographie – legt Christian Mungiu den Finger in die Wunden einer immer kränker werdenden Gesellschaft. Hoffnung auf echten politischen Wandel macht Patricio Guzmán mit seinem neuen Film My Imaginary Country. Er zeigt die Proteste gegen das etablierte System Chiles und deren gewaltsame Unterdrückung, die die Demonstrierenden dennoch nicht in ihrem Streben nach einer besseren Regierung und einem besseren Leben stoppen können. Um Verschiebungen geht es in der Satire Continental Drift (South). Mit scharfem Witz nimmt der Schweizer Regisseur Lionel Baier die Neurosen der staatlichen Akteur·innen und NGOs im Kontext der europäischen Flüchtlingspolitik in den Blick. Die Grenzen von gewohnter Filmsprache durchbrechen unter anderem die Filme Blaze von der australischen Künstlerin Del Kathryn Barton, die in einer Mischung aus Realfilm, Animation und Puppenfilm in die Gefühlswelt eines Mädchens eintaucht. Auch in dem auf dem Meer verorteten Film Human Flowers of Flesh von der Hamburger Filmemacherin Helena Wittmann lösen sich die Grenzen von Form und des linearen Erzählens auf. Seinen Debütfilm The Woodcutter Story erzählt Mikko Myllylahtis als schwarze Komödie, und Simon Rieths Filmdebüt und Brüdergeschichte Summer Scars bewegt sich zwischen Realität und Fantasie.

 

Filme aus Asien

 

In dem Film Days Before the Millenium von Chang Teng-Yuan, der in der Sektion »Asia Express« als Europa-Premiere gezeigt wird, steht die Erfahrung vietnamesischer Migrantinnen in Taiwan seit den 1990er Jahren im Zentrum. Der Film stellt mit Zeitsprüngen, ungewöhnlichen Perspektiven, dem Austausch seiner Protagonistin und dem spielerischen Wechsel zwischen Bildformaten das konventionelle Erzählen in Frage und beschäftigt sich auch inhaltlich mit der Transformation seines Landes. Dabei behandelt er insbesondere den Konflikt mit der Volksrepublik, die das Land 1996 ähnlich wie heute bedrohte, als Taiwan die Ein-Parteien-Herrschaft beendete und die ersten freien Wahlen den Weg in die Demokratie wiesen. Auch Lav Diaz beschreibt in seinem neuen Epos A Tale of Filipino Violence die Veränderungen eines Landes von den Jahren der spanischen Kolonisierung, über die amerikanische Herrschaft bis zur blutigen Unterdrückung und Ausbeutung des Volkes durch den Diktator Ferdinand Marcos und thematisiert auch die jüngsten politischen Entwicklungen der Philippinnen. In Hommage erzählt Regisseurin Shin Su-won von den bis heute andauernden Ungleichheiten in der Filmbranche und fordert dabei ein, die Kinogeschichte neu zu schreiben. Der japanische Beitrag Roleless von Kentaro Hirase, Yutaro Seki und Masahiko Sato stellt das Leben eines Statisten ins Zentrum der Bilder und betrachtet dadurch das Genrekino aus einer eigenwilligen Perspektive. In Stone Turtle von Woo Ming Jin müssen nach einem Mord im Namen der Ehre eine Frau und deren Nichte Indonesien in Richtung Malaysia verlassen. Die Beiden landen auf einer mysteriösen Insel. Als ein Mann mit undurchsichtigen Absichten auf der Insel ankommt, setzt das einen Prozess in Gang, in dem sich Zeitlichkeiten, malaysische Traditionen, Geschichten aus Comicbüchern und Racheerzählungen zu einem intensiven Erzählexperiment vermischen.

 

Gegenwartskino im Fokus

 

Die beiden diesjährigen Filmschaffenden im Fokus Ruth Mader und Santiago Mitre vereint ihr filmischer Blick auf Macht- und Gesellschaftsstrukturen. Ihren neuesten Film Serviam – Ich will dienen inszeniert die österreichische Filmemacherin als Thriller. In einem katholischen Mädcheninternat setzt eine junge Ordensschwester gegen die unaufhaltsam voranschreitende Säkularisierung der Gesellschaft auf die reine Lehre. Gezeigt werden außerdem Maders frühere Werke Struggle zusammen mit dem Kurzfilm Gfrasta und der Dokumentarfilm What is Love. Ruth Mader ist in Hamburg zu Gast und wird im Anschluss an die Filmvorführung von Struggle im Metropolis Kino ein ausführliches Werkgespräch geben. Der in Buenos Aires geborene Santiago Mitres präsentiert in Hamburg seinen Film Argentina, 1985. Es ist ein Film über Macht. Der fesselnde Politthriller beruht auf wahren Begebenheiten und erzählt von dem Prozess gegen die Angehörigen der argentinischen Militärjunten von 1976 bis 1983. Weitere Filme im diesjährigen Programm sind Petite Fleur (15 Ways to Kill Your Neighbour) und The Student. Das ausführliche Werkgespräch mit dem argentinischen Regisseur findet im Anschluss an die Premiere von Argentina, 1985 in der FILMFEST BAR, Kasematte20 statt.

 

Iranisches Kino & Filme aus der islamischen Welt

 

FILMFEST HAMBURG engagiert sich seit Jahren für das iranische Kino und ihre Filmemacher·innen. In diesem Jahr stehen vier Filme auf dem Programm, darunter No Bears, der neue Film des zurzeit in Haft sitzenden Jafar Panahi oder Vahid Jalilvands Wettbewerbsbeitrag in Venedig, Beyond The Wall, der von Polizeigewalt und staatlicher Unterdrückung und von einer Frau erzählt, die bei dem blinden Ali Zuflucht und Vertrauen sucht. Der in Venedig mehrfach ausgezeichnete iranische Beitrag World War III von Hooman Seyyedi kommt anfänglich als Komödie daher. Doch die Dreharbeiten für eine Hitler-Parodie geraten außer Kontrolle und bringen das neue Böse hervor. Ein weiterer Film ist die in Cannes ausgezeichnete dänisch-deutsch-schwedisch französische Koproduktion Holy Spider des in Dänemark lebenden Iraners Ali Abbasi.

 

Neben dem märchenhaften Abschlussfilme Der blaue Kaftan der marokkanischen Regisseurin Maryam Touzani zeigt FILMFEST HAMBURG noch weitere Filme von Filmemacher·innen aus dem islamischen Raum: Ebenfalls aus Marokko kommt das feministische Roadmovie Queens von Yasemine Benkiran, über drei Frauen, die sich auf den Weg in die Freiheit machen. Banu von Tahmina Rafaella ist ein Scheidungsdrama und ein Film über einen Sorgerechtsstreit mitten in den Wirren des Krieges zwischen Aserbaidschan und Armenien. Mit The Last Queen inszeniert das algerische Regiepaar Damien Ounouri und Adila Bendimerad die Legende von Zaphira, der letzten Königin Algeriens, als opulenten Historienfilm mit Action-Elementen.

 

Filme als Spiegel der aktuellen Weltlage

 

Zwei Filme aus der Sektion Transatlantik« werfen einen historischen Blick auf den Anti-Schwarzen-Rassismus in den USA: In seinem autobiografisch geprägten Coming-of-Age-Drama Armageddon Time skizziert James Gray ein Amerika Anfang der 1980er Jahre, das von Rassismus, Ungleichheit und tiefgreifenden Vorurteilen dominiert ist. Die Franko-Kanadierin Anais Barbeau-Lavalette erzählt mit White Dog nach einer autobiografischen Erzählung von Romain Gary über einen Hund, der in der Hochzeit des Rassenhasses Ende der 1960er Jahre darauf trainiert ist, Schwarze Demonstrant·innen anzugreifen. Gleich zwei Filme im Programm setzen sich mit dem Attentat auf das Bataclan-Theater im November 2015 auseinander. Kilian Riedhof folgt in seinem Film Meinen Hass bekommt ihr nicht, einem Mann, der auf den Schrecken des Terrors eine sehr beachtliche Antwort gibt. Das Drehbuch für das komplett auf Französisch gedrehten Dramas, das die Innensicht von Betroffenen thematisiert, beruht auf dem gleichnamigen Bestseller des realen Journalisten und Autors Antoine Leiris. Cédric Jimenez erzählt mit November die fünftägige Suche nach den Tätern der Pariser Anschläge vom 13. November 2015 und inszeniert seinen Film als spannenden Polizei-Thriller.

 

Künstler·innen-Porträts

 

Sechs Filme nähern sich dokumentarisch und fiktiv bekannten Filmregisseur·innen, einem Schauspieler, einem Aktivistenpaar und zwei Musikern: Fatih Akins neuester Film Rheingold erzählt die Geschichte von Xatar, der es vom Knast bis zum erfolgreichen Musiker und Unternehmer geschafft hat, basierend auf dessen eigener Biografie »Alles oder Nix«. Cordula Kablitz-Post porträtiert in FCK 2020 – Zweieinhalb Jahre mit Scooter den Bandleader von Scooter, Hans Peter Geerdes alias H.P. Baxxter. Der Film verwebt erstmals privates und exklusives Archivmaterial der 26-jährigen Bandgeschichte mit emotionalen Höhen und Tiefen von Baxxter durch die Corona-Krise und geht der entscheidenden Frage nach, was passiert, wenn Partys und Auftritte verboten sind. In dem Dokumentarfilm Lars Eidinger – Sein oder nicht sein nähert sich Regisseur Reiner Holzemer dem Ausnahmekünstler über seine Schauspielkunst und seine künstlerische Biografie. Im Film zeigt Eidinger, wie er seine Rollen erarbeitet und gibt dem Publikum einen intimen Einblick in seine Arbeitsweise. Julie Bertuccelli wirft mit Jane Campion – The Cinema Woman einen subjektiven Blick auf die australische Filmemacherin und Oskar-Preisträgerin und zeigt sie als subtile Beobachterin der menschlichen Seele und als eine Filmemacherin, die gleichzeitig diskret und skurril, sanft und frech ist und manchmal missverstanden wird. Der in Hamburg geborene Douglas Sirk, der Meister des filmischen Melodramas, steht im Mittelpunkt des Dokumentarfilms Douglas Sirk – Hope as in Despair von Roman Hüben. Durch die bislang unveröffentlichten Tagebuchaufzeichnungen wird deutlich: Das Melodrama war Sirks Lebens selbst. Bis heute kämpfen Beate und Serge Klarsfeld für eine wehrhafte Demokratie und gegen Faschismus: Klarsfeld: A Love Story von Martin Herring und Mike Lerner ist ein Mosaik aus Archivmaterial und Zeitzeugnissen. Der Film macht deutlich, warum diesem besonderen Paar nicht nur ein bedeutsamer Platz in der Nachkriegsgeschichte zusteht, sondern auch in der vom Rechtsextremismus bedrohten Gegenwart.

 

Fernsehfilme auf der Leinwand & Filme für junge Kinobesucher·innen

 

Acht abendfüllende Filme in der Sektion »Televisionen« konkurrieren um den mit 25.000 Euro dotierten Hamburger Produzentenpreis für Deutsche Fernsehproduktionen. Das Preisgeld stiftet die VFF Verwertungsgesellschaft der Film- und Fernsehproduzenten. Gezeigt wird unter anderem Die Bürgermeisterin, gespielt von Anna Schudt. Im Film von Christiane Balthasar (Regie) gerät eine Lokalpolitkerin ins Visier rechter Kreise. In Klima retten für Anfänger (Regie: Tomy Wigand) verhandelt eine 17-jährige Klimaaktivistin mit ihren Eltern über das Erreichen von Klimazielen im Kleinen. Zusätzlich wird zum zweiten Mal der in diesem Jahr mit 10.000 Euro dotierte Sonderpreis der VFF an eins von fünf seriellen Formaten vergeben, darunter German Crime Story: Gefesselt (Regie: Florian Schwarz) über die Entführungen des an Astrologie gläubigen Kürschnermeisters Raik Doormann in den 80er und 90er Jahren und Lamia (Regie: Süheyla Schwenk), eine turbulente Familiengeschichte zwischen zwei Kulturen.

 

Das MICHEL Kinder- und Jugend Filmfest, seit 2003 fester Bestandteil von FILMFEST HAMBURG, wird am 30. September mit dem Film Lucy ist jetzt Gangster (Regie: Till Endemann) eröffnet. Mit diesem gehen noch weitere sechs Filme ins Rennen um den mit 5.000 Euro dotierten MICHEL Filmpreis, der in diesem Jahr von der Hamburgischen Kulturstiftung und von Berlichingen & Partner Steuerberatungsgesellschaft zur Verfügung gestellt und am 5. Oktober von der MICHEL-Jury, bestehend aus Kindern und Jugendlichen, verliehen wird. Weitere Wettbewerbsfilme sind Geheimnisvolle Sommer, Kein Krach unter meinem Dach, der Dokumentarfilm One in a Million, Der Sommer, in dem ich fliegen lernte und der Animationsfilm Yukus Suche nach der Himalaya-Blume. Auch der niederländische Abschlussfilm Oink (Regie: Mascha Halberstadt) ist für den MICHEL-Filmpreis nominiert. Die meisten Filme werden in der Originalfassung gezeigt und live im Kinosaal auf Deutsch eingesprochen. Außer Konkurrenz werden auch in diesem Jahr zwei neue Folgen der Pfefferkörner präsentiert und die »Reihe für Minis«, ein pädagogisch begleitetes Kurzfilmprogramm für Kinder ab vier Jahren. Außerhalb des Wettbewerbs steht außerdem der Animationsfilm Meine Chaosfee und ich sowie der Jugendfilm Stop-Zemlia, in Kooperation mit dem Molodist International Festival, auf dem Programm.

 

Hamburger Filmschaffen & Filmfest ums Eck

 

FILMFEST HAMBURG zeigt sektionsübergreifend Filme, die Hamburg und im Norden gefördert, gedreht, produziert und postproduziert wurden, darunter aus der Sektion »Kaleidoskop« unter anderem Grump – Auf der Suche nach dem Escort  (Produktion: Cuckoo Clock Entertainment), Heartbeast (Oma Inge Film), Holy Spider, Victim und War Sailor  in der Sektion »Große Freiheit« Rheingold (Produktion: Bombero International), Human Flowers of Flesh (Produktion: Fünferfilm) und Meinen Hass bekommt ihr nicht, in »Televisionen« die Serie Reeperbahn Spezialeinheit FD 65 (Produktion: gebrüder beetz filmproduktion). Einen komprimierten und noch intensiveren Einblick in das Hamburger Filmschaffen bietet die Sektion »Hamburger Filmschau«, in diesem Jahr mit Beiträgen von jüngeren Hamburger Filmemacher·innen wie Pascal Schröder (The Social Experiment), Anja Gurres (Balconies), Il Kang (Kiezjargon – Leonidas) und Nicolaas Schmidt (FIRST TIME [The Time for All but Sunset – VIOLET] + CINEMOON).

 

Mit dem zusätzlichen Programm »Filmfest ums Eck« möchte FILMFEST HAMBURG die engagierte Arbeit der Kinobetreiber·innen und Programmmacher·innen für die Stadtteilkultur würdigen. In der Festivalzeit wird der rote Teppich in Altona (Zeise Kinos), Bergedorf (Hansa Filmstudio), Blankenese (Blankeneser Kino), Volksdorf (Koralle Lichtspielhaus), Winterhude (Alabama Kino, Magazin Filmkunsttheater) und in Wandsbek (Cinemaxx Wandsbek) ausgerollt. Gezeigt werden Filme aus dem Festivalprogramm.

 

Molodist Kyiv International Film Festival

 

Das Molodist Kyiv International Film Festival wird seinen nationalen Wettbewerb mit ukrainischen Kurz- und Langfilmen im Rahmen von FILMFEST HAMBURG präsentieren. Festivalmacher·innen und ukrainische Regisseur·innen kommen in die Hansestadt, um ihre Filme persönlich vorzustellen. Das Festival im Festival wird am 30. September mit dem Film Sniper – The White Raven (Regie: Marian Bushan) eröffnet. Weitere Langfilme, die um den mit 3500 USD dotierten Scythian Deer Award konkurrieren sind Between Us / Regie: Solomiia Tomaschtschuk; Butterfly Vision / Regie: Maksym Nakonechnyi, Pokut‘ / Regie: Andrii Kokura, Slovo House Unfinished Novel  / Regie: Taras Tomenko sowie Stop-Zemlia / Regie: Kateryna Gornostai und Pamfir / Regie: Dmytro Sukholytkyy-Sobchuk, die auch im FILMFEST-Programm laufen. In der Jury sitzen die Schauspielerin Fritzi Haberlandt, die ukrainische Regisseurin und Drehbuchautorin Eva Neymann und der iranische Produzent Farzad Pak. Es wird außerdem noch zwei Kurzfilmprogramme geben (01.10. & 03.10. jeweils um 21 Uhr im Alabama Kino) sowie ein Kurzfilmprogramm mit letztjährigen Molodist-Gewinnerfilmen (30.09., 21 Uhr Alabama Kino). 

 

Filmfest Hamburg Industry Days

 

Mit den FILMEFEST HAMBURG INSDUSTRY DAYS vom 4. bis 6. Oktober und der anschließenden Explorer Konferenz am 7. Oktober in Kooperation mit dem Produzentenverband und der MOIN Filmförderung bietet FILMFEST HAMBURG eine Plattform für Austausch und Vernetzung. In Keynotes, Panels und Workshops informieren Expert∙innen, Filmschaffende und Branchenprofis über die neuesten Entwicklungen und Trends. Die Initiative Hamburg lebt Kino diskutiert über die Vereinbarkeit von Beruf und Familie und fragt, wie die Arbeit beim Film bei schwerer planbaren Produktionsbudgets attraktiv und zukunftsfähig gestaltet werden kann (Hamburg lebt Kino – Filmemachen neu gedacht, 05.10.2022, 11:30 Uhr, CinemaxX 3), Der diesjährige WIFT-Talk nutzt die starke Präsenz von Filmemacherinnen aus der islamischen Welt auf dem Filmfest Hamburg. In einem moderierten Gespräch geben sie Einblicke in ihre Arbeit. (WIFT – Filmemacherinnen aus der islamischen Welt, 05.10.2022, 14 Uhr, CinemaxX 3). Die Deutsche Filmakademie und die MOIN Filmförderung laden zu einem lockeren Talk mit der Schauspielerin Iris Berben ins CinemaxX 3 ein. Die Schauspielerin gibt Einblicke in ihre außergewöhnliche Karriere, erzählt über ihre ersten Schritte in Hamburg und über ihre besondere Rolle im Cannes-Gewinnerfilm Triangle of Sadness (Iris Berben im Gespräch mit Wolfgang Höbel (Der Spiegel), 06.10.2022, 14 Uhr, CinemaxX 3).

 

FILMFEST HAMBURG setzt seinen Fokus verstärkt auf den Nachwuchs. Beim diesjährigen Festival treffen nicht nur 16 Filmstudierende von acht deutschen Hochschulen auf drei Regisseur·innen, deren Debütfilme in diesem Jahr beim Festival in Cannes in der renommierten Parallelsektion liefen. Das Festival lädt in Kooperation mit European Film Promotion (EFP) außerdem mehrere europäische Nachwuchsfilmemacher·innen aus dem Programm Future Frames nach Hamburg ein, um sich zu vernetzen und ihre Kurzfilme zu präsentieren (Future Frames – Kurzfilmprogramm, 06.10.2022, 21:15 Uhr, Studio Kino).

 

Die FILMFEST HAMBURG INDUSTRY DAYS werden von Studio Hamburg unterstützt.

 

Zum dritten Mal findet die »Explorer Konferenz« (07.10.2021, 13 – 19 Uhr) statt. In der von FILMFEST HAMBURG in Partnerschaft mit dem Produzentenverband e.V. organisierten und von der MOIN Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein unterstützten Branchenveranstaltung diskutieren namhafte Speaker·innen über Zukunftsperspektiven der Filmproduktion. 

 

Preise, Jurys & Partner

 

FILMFEST HAMBURG vergibt in diesem Jahr Preisgelder in Höhe von insgesamt 110.000 Euro, darunter den jeweils mit 25.000 Euro dotierten Hamburger Produzentenpreis für Deutsche Kinoproduktionen und Hamburger Produzentenpreis für Internationale Kino-Koproduktionen, gestiftet von der Behörde für Kultur und Medien der Freien und Hansestadt Hamburg. Weitere Preise sind der Hamburger Produzentenpreis für Deutsche Fernsehproduktionen, gestiftet von der Verwertungsgesellschaft der Film- und Fernsehproduzenten (VFF), sowie der ebenfalls von der VFF vergebene Sonderpreis für serielle Formate in Höhe von diesem Jahr 10.000 Euro, Der Politische Film der Friedrich Ebert-Stiftung, der MICHEL Filmpreis, gestiftet von der Hamburgischen Kulturstiftung und von Berlichingen & Partner Steuerberatungsgesellschaft, der Art Cinema Award, der NDR Nachwuchspreis sowie der Preis der Filmkritik. Neu in diesem Jahr ist der mit 5.000 Euro dotierte FILMFEST HAMBURG PUBLIKUMSPREIS gestiftet von der Hapag-Lloyd Stiftung, der den Commerzbank-Publikumspreis ablöst. 

 

FILMFEST HAMBURG konnte auch in diesem Jahr namhafte Regisseur·innen, Produzent·innen, Schauspieler·innen und weitere Kulturschaffende gewinnen, die als Jury-Mitglieder über die Preisträger·innen des Festivals entscheiden, darunter den Regisseur Burhan Qurbani, die Schauspielerin Adina Vetter, den Fotografen Mathias Bothor, die Schauspielerin, Autorin und Verlegerin Dayan Kodua und die Produzentin Nurhan Şekerci-Porst.

 

Hauptförderer von FILMFEST HAMBURG ist die Behörde für Kultur und Medien der Freien und Hansestadt Hamburg. Als neue Partner konnten maxdome und SIGNAL IDUNA gewonnen werden. Weitere langjährige und treue Partner sind die Deutsche Fernsehlotterie, die Hapag-Lloyd Stiftung, Studio Hamburg, MOIA, die Karin und Walter Blüchert Gedächtnisstiftung sowie NDR und ARTE.

 

FILMFEST HAMBURG findet vom 29. September bis 8. Oktober 2022 statt. Das Programm sowie alle Veranstaltungen sind ab heute online. Der Ticketverkauf in den Festivalkinos und im Levantehaus startet am 15. September um 11 Uhr, bereits am 14. September können ab 18 Uhr bei der »Gelben Stunde« Kinotickets im Levantehaus erworben werden.

 

 

Förderer und Hauptpartner