Geflüchtete untertiteln ihren Lieblingsfilm in der Sprache ihrer neuen Heimat: Im Programm »Heimatfilme« verbinden sich Kino und Integration. Die Filmauswahl ist so vielfältig wie die Heimatländer von jenen, die sie kuratierten: Die Teilnehmer*innen von HEIMATFILME kommen aus Ägypten, Afghanistan, Deutschland, Eritrea, Iran, Kurdistan, Somalia, Syrien und Tschetschenien. Sie sind Asylsuchende, Geflüchtete, Eingewanderte und deutsche Muttersprachler*innen, die sich regelmäßig in der »Embassy of Hope« treffen, einem Platz für Begegnungen, praktische Hilfe und kreativen Austausch, den das Thalia Gaußstraße in Hamburg-Altona zur Verfügung stellt.
Einige von ihnen gründeten 2016 den »Arab Filmclub« – mit dem Ziel, ihre arabischsprachigen Lieblingsfilme verständlich zu machen und ihren neuen Freund*innen in Hamburg zu zeigen. Dafür untertitelten sie zusammen mit Übersetzungshelfer*innen die Filme in der Sprache ihrer neuen Heimat. Ein erfolgreiches Experiment mit einem festen Modus: Die Geflüchteten erklären denjenigen, die eine Filmpatenschaft übernommen haben, die Dialoge und finden gemeinsam mit den Muttersprachler*innen adäquate deutsche Formulierungen.
Für FILMFEST HAMBURG hat sich die Gruppe vergrößert und einen neuen Filmclub gegründet; der Modus ist geblieben. HEIMATFILME spiegelt die große nationale und kulturelle Spannbreite der »Embassy of Hope«-Community wider, die weit über den arabischen Sprachraum hinausgeht. Heimatfilme, die in diesem Programm
gezeigt werden, kommen aus Ägypten, Afghanistan, Deutschland, Eritrea, Iran, Somalia, Syrien, Tschetschenien. Filme über Fußballerinnen mit Kopftuch, den somalischen Bürgerkrieg oder ein afghanisches Mädchen, das so gern zur Schule gehen möchte. Mit dem »Charlie Chaplin des arabischen Kinos« aus Syrien und dem beliebtesten Schauspieler Ägyptens sind auch echte Komödien darunter.
Die Vorführungen sowie ein kulinarisches und musikalisches Rahmenprogramm ab 21:00 Uhr finden in der Fabrique im Gängeviertel statt (Valentinskamp 34A, U-Bahn Gänsemarkt). Der Zugang über die Speckstraße ist barrierefrei.
Eintritt auf freiwilliger Spendenbasis.
Das Rahmenprogramm wird in Kooperation mit der comune – gefördert durch »FREIRÄUME!« Fonds für kulturelle Projekte mit Gefl üchteten und Bezirksamt Mitte Stadtteilkultur – präsentiert und der freundlichen Unterstützung der "Über den Tellerrand Community Hamburg" mitgestaltet.
Für die Bereitstellung der Untertitelungssoftware bedanken wir uns bei der Firma zeitAnker Berlin.
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