empfohlen ab 0 Jahren
„Ich widme diesen Film allen, die in Sklaverei leben!“,sagte Keren Yedaya, als sie beim Filmfestival in Cannesdie „Goldene Kamera“ für das beste Debütwerk erhielt.„Die schreckliche Welt Prostitution“, wie sie das Themaihres Films umschreibt, ist für die Filmemacherin undPolitaktivistin „die übelste Form von Sklaverei“. Schauplatzist Tel Aviv, wo die 17-jährige Or (Dana Ivgy) versucht, ihre als Hure lebende Mutter von der Straße zu holen. Or tutbuchstäblich alles, um nicht den Weg ihrer Mutter einzuschlagen: Teller waschen, Flaschen sammeln, Treppenputzen. Schlicht, in langen ruhigen Einstellungen, ohneSchnitteffekte und Musik komponiert Keren Yedaya eineindrucksvolles Porträt vom Rande der Gesellschaft. Ihrselbstbewusstes Statement: „Ich hasse Filme, die gelacktund ‚hip‘ daherkommen. Das heutige Kino ist viel zu starkvon Videoclips und Werbung beeinfl usst. Ich wollte zurückzu den Anfängen des Kinos.“ Emotional aufwühlend, stilistisch souverän: ein kleiner großer Film.