Weltmeisterschaft zu verfolgen. Viel geschieht in Marek
Najbrts grandiosem Regiedebüt über vertane Chancen und
postkommunistische Traumata nicht. Doch sein Film knüpft
mit skurrilem Charme, schwarzer Komik und magischem Realismus mühelos an die legendären tschechischen Filme der 60er Jahre an. Da gibt es den Rollstuhlfahrer, den Dunkelhäutigen, den alle heimlich für einen Zigeuner
halten, den Landhausbesitzer, den Wirt, dessen Frau den
Busfahrer liebt, der ständig duscht und von der See träumt,
und den Säufer, der vor dem Endspiel das Ergebnis prophezeit. Eine Stimmung von bittersüßem Märchen zieht durch den Gastraum, als Tschechien Weltmeister wird und ein
Abglanz des Sieges auf den desillusionierten Gesichtern
der Zuschauer liegt. Subversiv und poetisch: ein vitales Lebenszeichen moderner tschechischer Filmkunst zwischen
schwejkscher Satire und Kafkaeskem Drama.
Dieser Film läuft auch im Rahmen von
Filmfest Hamburg goes Altona.