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Der preisgekrönte Regisseur und Autor Parviz Shahbazi gilt als Vertreter des modernen iranischen Kinos. In seinem dritten Film zeichnet er unverblümt und naturalistisch das Porträt der jungen iranischen Generation, die den Zwängen des gesellschaftlichen Alltags fast apathisch und mit lakonischem Zynismus gegenübersteht. So driften seine Protagonisten, die Freunde Mansour (Mansour Shabazi) und Kamran (Saeid Amini), ziellos durch die Tage. Mansour verpasst achselzuckend die Anmeldung zur Uni, Kamran dreht wahllos bei Autos die Rückspiegel ab oder klaut Handys, rebels without a cause. Kurzzeitig ohne Wohnung landen sie in einem schäbigen Hotel, wo Kamran sich beinahe zu Tode hungert. Erst als die selbstbewusste, äußerst redselige Ayda (brilliant: Maryam Palyzban) auftaucht, erhält ihr Leben eine Richtung. Iranisches Kino gilt den meisten als Synonym für metaphorische, stille Filme mit fast meditativem Tempo und ruhigen, oft wie gemalt wirkenden Bildkompositionen. „Deep Breath“ jedoch wirkt europäischer in Mach- und Tonart als die Werke iranischer Regisseure wie Kiarostami oder Mahkmalbaf. Ein Drama über das Erwachsenwerden, mitunter von heiterer Frische und durchgehend von großer Sensibilität für die widersprüchlichen Motive seiner Figuren und ihrer Ansichten auf das Leben.