[⏵] In ihrem beeindruckenden Debüt widmet sich Regisseurin Kim Mi-jo einem mehrfach tabuisierten und auch in Korea hochgradig virulenten Thema: #metoo in Seoul. Obok ist eine Frau mittleren Alters und arbeitet seit Jahrzehnten auf einem Markt in Seoul. Sie erwartet vom Leben nicht mehr als ein gesichertes Auskommen und ein paar kleine Freuden: einige Gläschen Soju hier, eine Fußmassage da. Eines Abends wird Obok von einem Kollegen vergewaltigt. Als sie sein Verbrechen anzeigt, macht sie dieselben Erfahrungen wie Frauen überall auf dem Globus: Ihr wird nicht geglaubt, sie wird als aufmerksamkeitsheischende Unruhestifterin gemieden oder als die eigentliche Schuldige am Übergriff stigmatisiert.