empfohlen ab 0 Jahren
Tharlo ist eine lokale Kuriosität: Er hat zwar keine Ahnung, wie alt er eigentlich ist, dafür aber ein phänomenales Gedächtnis. Auf Wunsch kann er endlose Passagen aus den Werken Mao Tse-tungs rezitieren. Als Ziegenhirte lebt er in einfachen Verhältnissen in den Weiten der tibetanischen Berge und ebenso simpel ist auch seine Sicht auf die moralischen Fragen der Welt. Für Tharlo gibt es Richtig oder Falsch, Schwarz und Weiß. Grautöne? Fehlanzeige. Die klare Ordnung seiner Welt gerät allerdings merklich ins Wanken, als er eine junge Friseurin kennenlernt, die dem tristen Nirgendwo entfliehen will: nach Lhasa, vielleicht sogar nach Peking. In Tharlos innerem Kampf spiegelt sich auch der Konflikt des heutigen Tibets wieder, das nach sechs Jahrzehnten als Teil des chinesischen Staatenverbandes um seine Identität in der modernen Welt kämpft.