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Festival Locarno, 1989, Uraufführung des Wettbewerbsbeitrags „Der siebente Kontinent“, Michael Hanekes Kinodebüt. Das Publikum reagiert geschockt, manche Zuschauer ertragen die Spannung kaum. Nach dem Abspann herrscht erst tiefes Schweigen, dann bricht frenetischer Applaus los. Mit „Der siebente Kontinent“ setzte Haneke, heute weltbekannt, Österreich mit einem Schlag nach ganz oben auf die cineastische Landkarte – und polarisierte wie kaum ein Zweiter. „Der siebente Kontintent“ folgt mit atemabdrückender Konsequenz Vorbereitung und Durchführung des gemeinsamen Selbstmords eines Ehepaars mit Tochter. Wie alle Haneke-Filme radikal, zwischen emotionaler Kälte und Fiebrigkeit: ein ebenso entsetzliches wie unvergessliches Protokoll tödlicher menschlicher Einsamkeit.